TIEFE Ich sehe was, was du nicht siehst ...

01/2025

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TIEFE Ich sehe was, was du nicht siehst ...

01/2025

Innerhalb der vergangenen drei Monate ist so viel passiert, dass wir unsere Themen für dieses Magazin fast wöchentlich hätten neu ausrichten können. Politik ist zweifelsohne verknüpft mit sämtlichen Belangen der Stadt- und Projektentwicklung. Unser Blick richtet sich nicht erst seit der vergangenen Bundestagswahl Richtung Regierung; wenngleich das Ergebnis natürlich die Frage im Raum stehen lässt, wie sie denn aussieht – unsere Stadtgesellschaft von heute, morgen und übermorgen? Es wird hierauf nicht die eine Antwort geben, sondern viele. Und wir tun gut daran, uns endlich daran zu gewöhnen, dass einer Zeit, die auf ganz verschiedenen Ebenen von so hoher Komplexität geprägt ist, nicht mit einfachen Antworten und Lösungen begegnet werden kann – ja, nicht begegnet werden darf. Was passiert, wenn wir letztgenannten Weg gehen, spüren wir bereits: Eindimensionales Denken schlägt uns entweder auf die eine oder auf die andere Seite. Wir predigen Vielfalt und leben eine Engstirnigkeit, wie man sie bislang in diesem Land nicht erlebt habe. Unsere Mitte ist zu einem mikroskopisch kleinen Punkt geschrumpft. Meine Hoffnung: Wer sich hier tummelt, ist noch dazu fähig und willens, dem Schwarz-Weiß-Denken eine tiefere Dimension zu verleihen. Abtauchen in das, was unter der Oberfläche verborgen liegt, ist auch die Absicht der aktuellen polis-Ausgabe. Seit einigen Monaten, wenn nicht gar Jahren, verändern sich die Fragestellungen und Herausforderungen für Städte und ihre Gestalter:innen nur marginal. Das ist einerseits nachvollziehbar, wenn wir zugrunde legen, dass Prozesse, die Stadtentwicklung betreffen, zeitaufwändig sind und eine Fülle an Expert:innen involvieren. Unverständlich wird es aber dann, wenn wir z. B. mit Blick in andere Länder sehen, dass urbanen Herausforderungen durchaus agiler und flexibler begegnet werden. Anders gesagt: Was, wenn wir uns einmal trauen würden, den Blick eine Ebene tiefer zu lenken, zu jenen (verborgenen) Systemstrukturen, die sich in den vergangenen Jahrzehnten zwar als tauglich erwiesen haben, uns heute aber aufgrund der o. g. Komplexität ausbremsen? Ja, ich wage zu behaupten, dass es für einige Akteur:innen unangenehm werden könnte. Den Status quo zu hinterfragen, also die Spitze des Eisberges zu verlassen und ins kalte Wasser zu springen, um sich so endlich ein vollständiges Bild des Berges machen zu können, bedarf nicht nur Überwindung, Mut und Neugier, sondern auch die Akzeptanz, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit danach nichts mehr so ist, wie es vorher war. Denn vielleicht kennen Sie es auch: Haben Sie einmal den Blick unter die Oberfläche, in den Abgrund oder hinter die Kulisse gewagt, sehen Sie die Welt fortan mit anderen Augen und treffen zwangsläufig andere Entscheidungen als bisher. Was, wenn wir dieses tiefere Verständnis auch für unsere Städte aufbringen?

Inhalt

TIEFE

Seite 03

EDITORIAL

Seite 06

RESONANCE Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

ZWISCHEN MÄRCHEN, MUSIK UND MITEINANDER

Im europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb zur Erweiterung des renommierten Bremer Konzerthauses „Die Glocke“ setzten sich im Februar 2025 die Büros JSWD und GINA mit ihrem gemeinsamen Entwurf als Sieger durch. Ihr Vorschlag sieht einen klaren Baukörper vor, der sich über eine gläserne Fuge respektvoll an den historisch bedeutenden Altbau anschließt.

Seite 08

FAREWELL

EIN FRIEDLICHES DORF FÜR DIE LETZTEN GEMEINSAMEN STUNDEN

Ein Hospiz und seine Mitarbeitenden nehmen sich einer großen Aufgabe an: Sie begleiten unheilbar kranke Menschen auf ihrem Weg, bevor sie ihre letzte Reise antreten – hin zu einem Ort, von dem es viele Vorstellungen und Erzählungen, jedoch keine Gewissheit gibt. Dementsprechend ist auch die räumliche Gestaltung dieser letzten irdischen Station von tiefer Bedeutung. Dieser Verantwortung stellen sich nun die Architekturbüros BIG und Creo Arkitekter im dänischen Hellerup.

Seite 10

REIMAGINED

EIN NEUES ZUHAUSE FÜR DIE KUNST DER MODERNE

Der neue „Tang Wing“ des Metropolitan Museum of Art, entworfen von Stararchitektin Frida Escobedo, wird ab 2030 die moderne und zeitgenössische Kunst in ein völlig neues Licht rücken. Mit spektakulären Galerien, atemberaubenden Ausblicken auf den Central Park und einem Design, das Vergangenheit und Zukunft verbindet, verspricht der Flügel ein sinnliches Erlebnis der Extraklasse.

TIEFE

Seite 12

NEWS

GRUNDSATZ

Seite 14

PRETEND IT'S A FEMINIST CITY Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

WO IST DAS KLO?

Warum wir eine Umverteilung brauchen. Auf dem Gehweg, zu Hause und auf dem öffentlichen Klo. Mach mal ein bisschen Platz, Thomas. Die Hälfte der Weltbevölkerung lernt gerade, Raum einzunehmen. Überfällig und angemessen.

TIEFE

Seite 16

FUR DIE EWIGKEIT

SEIT 13 JAHREN SETZT DIE GREYFIELD GROUP AUF BAUEN IM BESTAND UND TRANSFORMIERT MIT MUT, PRAGMATISMUS UND LEIDENSCHAFT DIE IMMOBILIENBRANCHE

Im Gespräch mit Sarah Dungs, Geschäftsführerin und Mitgesellschafterin der Greyfield Group, Vorstandsmitglied der Greyfield Stiftung und Vorstandsvorsitzende des Verbands für Bauen im Bestand e. V.

„Unternehmerisches Handeln hängt nicht vom Alter, Geschlecht oder der Position ab, sondern von der inneren Haltung, dem Selbstvertrauen und dem Mut, Herausforderungen aktiv anzugehen. Wer Leistung bringt und für eine Sache brennt, hat die Pflicht, mitzureden und mitzugestalten.“

Seite 22

QUERPLANEN STATT QUERSTELLEN Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

NICHT JEDE:R MUSS ALLES KÖNNEN

Die Frage, wie Städte, Architektur und Landschaften lebenswert geplant werden können, steht für Planer:innen tagtäglich im Fokus ihres Tuns. Im dazugehörigen Diskurs nimmt insbesondere das Thema Interdisziplinarität zunehmend mehr Raum ein. Denn: Für die Umsetzung „guter“ Projekte braucht es ein tiefes Verständnis für’s Bauen – womit eine intensive und wertschätzende Zusammenarbeit aller Disziplinen einhergeht.

Seite 26

JENSEITS DES SICHTBAREN

WIE STÄDTE DIE ENTWICKLUNG VON KINDERN PRÄGEN

Kinder sind unsichtbare Stadtbewohner:innen – ihre Perspektiven und Bedürfnisse werden in der Stadtplanung oft übersehen. Und das obwohl urbane Strukturen ihre psychische und soziale Entwicklung tiefgreifend prägen. Entwicklungspsychologische Forschungen belegen, dass die gebaute Umgebung maßgeblich zur Entwicklung von sozialer Kompetenz, Selbstständigkeit sowie motorischen und kognitiven Fähigkeiten bei Kindern beiträgt.

MEINUNG

Seite 28

DIE MAGIE DER WURZELN Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

WAS WIR VOM WOOD WIDE WEB LERNEN SOLLTEN

BLACK BOX

Seite 30

DER ATEM DER WELT

WIE WIR STAUNEND MEHR TIEFE FINDEN

Anna von Boetticher hat schon viel von der Welt gesehen – vor allem solche Orte, die für die meisten von uns im wahrsten Sinne des Wortes unter der Oberfläche verborgen bleiben. Als Apnoe-Taucherin ist es ihr möglich, ohne technische Hilfsmittel zu tauchen – und das nicht nur in kaum vorstellbaren Tiefen, sondern auch an ungewöhnlichen Orten. Die Neugier und Abenteuerlust wurde der gebürtigen 54-jährigen Bayerin bereits in die Wiege gelegt. Ihre Kindheit verbrachte sie am liebsten draußen, in einem wilden, überwucherten Garten südlich von München. Im Gespräch nimmt Anna uns mit auf eine ganz besondere Reise: an Orte, die wir alle entdecken können, wenn wir nur staunen wollen.

ZIA

Seite 36

LEBENDIGE STADTZENTREN STATT LEERSTAND Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

VIELFALT STATT EINHEITSLÖSUNG

Gastbeitrag von Iris Schöberl, Präsidentin Zentraler Immobilien Ausschuss

Leer stehende Ladenflächen, verwaiste Innenstädte – in immer mehr Städten erwartet die Besucherinnen und Besucher ein ähnliches Bild. Zentral gelegen, und trotzdem gelingt es kaum, diese einst pulsierenden Orte der Begegnung nachhaltig wiederzubeleben. Bisherige Ansätze setzten augenscheinlich oft nur Impulse. Aber was genau muss sich ändern, damit wieder Dynamik entsteht?

TIEFE

Seite 38

ZUKUNFTSFÄHIGES GESICHT DANK NEUER STADTMITTE

VON MARKTPLATZ ÜBER ZOB BIS HAFEN – ELMSHORN PLANT EINE UMFASSENDE VERÄNDERUNG DER CITY

Elmshorn, eine relativ kleine Kommune nördlich der Hansestadt Hamburg, verfolgt seit über 15 Jahren eines der ambitioniertesten Städtebau-Projekte in Deutschland. Auf Basis eines „Integrierten Stadtentwicklungskonzepts“ (ISEK), das der Stadtrat bereits 2007 verabschiedet hat, wird 2008 ein 18,5 Hektor großes Areal zum Sanierungsgebiet erklärt.

POLIS KOLUMNE

Seite 43

KEINE HÖHE OHNE TIEFE Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

GASTBEITRAG VON DR. ALEXANDER GUTZMER

Sprache ist unberechenbar. Manchmal macht sie etwas mit uns, das wir weder antizipiert haben noch kontrollieren können. Mir jedenfalls geht das so. Gelegentlich, wenn sich ein bestimmter Begriff ins Bewusstsein drängt, denke ich sofort auch sein Gegenteil.

RECHT

Seite 44

DEEP DIVE ZU OPP ZUR NACHHALTIGEN ENTWICKLUNG VON ENERGIEPRO􀔈EKTEN

RECHTSBEITRAG VON DR. FLORIAN BRAHMS

Die Herausforderungen für Kommunen sind vielfach. Sie reichen von angespannten öffentlichen Haushalten, demografischer Entwicklung bis hin zu einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung, dem Ruf nach Anpassung der Stadtentwicklung an den Klimawandel sowie dem Umgang mit der voranschreitenden Migration und der nur zögerlich voranschreitenden Digitalisierung. Diese Auswirkungen werden für die Bürger:innen unmittelbar, in ganz unterschiedlichen Formen sichtbar, wie bspw. maroden Straßen, Brücken oder Schienennetzen. Ob sich diese Situation für die Kommunen nachhaltig und positiv aufgrund der nun Schuldenpolitik entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Um die langfristige Handlungsfähigkeit der Kommunen zu steigern, bieten sich aber Öffentlich-Private-Partnerschaften (kurz: ÖPP) an, die Prozesse und Strukturen beschleunigen können.

TIEFE

Seite 46

DIE MISCHUNG MACHT'S Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

DIE ZUKUNFT VON GEBÄUDEN UND QUARTIEREN LÄSST SICH NEU PROGRAMMIEREN

Leer stehende Gebäude – davon kann die Immobilienbranche einige Lieder singen. Fehlende Nachfrage, schwindende Mieteinnahmen, sinkende Return on Investments. Dabei geht es nicht nur um’s Geld. Stehen Immobilien leer, gehen wertvolle Nutzungspotenziale verloren – für die Menschen vor Ort, die Stadt und ihre Zukunft.

BUSINESS

Seite 50

NEWS

URBAN GALLERY

Seite 52

BUNTER UNTERGRUND Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

MIT DER TUNNELBANA DURCH DIE KUNSTGESCHICHTE

U-Bahnen sind in vielen Metropolen ein gefragtes Transportmittel. Im Jahr 2023 verzeichnete Berlin z. B. rund 530 Mio. Fahrgastfahrten. Auch die schwedische Hauptstadt Stockholm setzt auf ihre „Tunnelbana“, wie sie dort heißt. Die Stationen der einzigen U-Bahn des Landes können sich sehen lassen. Dort im Untergrund erwarten die Fahrgäste zahlreiche Kunstwerke.

URBAN

Seite 56

NEWS

URBAN HEROES

Seite 58

TO BE DEFINED

WO KUNST GROSS (GESCHRIEBEN) WIRD

Leer stehende Immobilien gehören in vielen Städten längst zum Stadtbild dazu – u. a. können bevorstehende (Um-)Bauvorhaben zu temporärem Leerstand führen. Zwischennutzungen bieten einen attraktiven Ansatz, um diesen Flächen zu bespielen. So auch in einer alten Villa im Hamburger Stadtteil Altona. Hier zog im Winter 2024 das „TBD“ ein – und schuf einen Ort voller Kunst für alle.

Seite 60

YOU'VE GOT A (STUDY)FRIEND IN ME Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

WIE EIN STADTTEIL VON EINEM ETWAS ANDEREN TAUSCHGESCHÄFT PROFITIERT

Bildungsgerechtigkeit und steigende Mieten – zwei große gesellschaftliche und politische Herausforderungen. Gleich beider nimmt sich das Bremer Projekt „StudyFriends“ an. Verschiedene lokale Akteur:innen arbeiten zusammen, um im Stadtteil Gröpelingen ein engagiertes Tauschkonzept anzubieten, das nicht nur Studierende bei der WG-Zimmer-Suche hilft, sondern auch Schüler:innen des traditionellen Arbeiterstadtteils beim Lernen unterstützt.

Seite 62

BANDEN BILDER FÜR MEHR VIELFALT UND KUNST

WIE EINE PLANUNGSGEMEINSCHAFT DEMOKRATISCHE PRAXIS NEU DENKT

Oft dominieren privilegierte Stimmen Planungsprozesse. Geht das auch anders? Im September 2024 kamen Architekt:innen und Künstler:innen mit und ohne Behinderung in Workshops zusammen, um eine Pioniernutzung des inklusiven Kunsthauses in den Hallen Kalk voranzutreiben.

DESIGN

Seite 64

NEWS

TIEFE

Seite 66

IMPRESSUM

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