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03/2025

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03/2025

Vielleicht kennen Sie es auch: Das Gefühl „Teil von“ etwas zu sein. Im Beruf wertschätzt man Ihre Arbeit, da sie maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beiträgt. Ihre Kolleg:innen wenden sich mit Fragen an Sie, weil man Ihnen vertraut und sich auf Ihre Kompetenzen verlassen kann. Im Privatleben sind vielleicht genau Sie es, die den Freundeskreis zusammenhält oder im Verein die Vorstandsposition besetzt. Und selbst wenn Sie all das nicht sind, dann kennen Sie sicherlich genau solche Menschen. Menschen, die Einfluss besitzen und diesen – im Bestfall – für „das Gute“ nutzen; weil sie sich dessen bewusst sind, dass ihr Einfluss unabdingbar gekoppelt ist an Verantwortung und Macht. Ob in der Vergangenheit oder in der Gegenwart: Auf gesellschaftlicher Ebene kennen wir alle große Politiker:innen oder prominente Persönlichkeiten, die durch ihr Denken und Handeln unser Leben verändert, geformt und zu dem gestaltet haben, wie wir es gegenwärtig erleben. Anders gesagt: Hätten diese Menschen weniger oder keinen Einfluss gehabt, würde unsere Gegenwart mit hoher Wahrscheinlichkeit ganz anders aussehen. Dasselbe gilt wiederum im Privaten: Wagen Sie einen Blick in Ihre Familiengeschichte! Unter welchem Einfluss haben Sie damals bestimmte Entscheidungen getroffen? Welcher Einfluss schmerzt sie bis heute (siehe oben: Das Pendel kann auch hier in die negative Richtung schwingen). Und: Von welchen Einflüssen möchten Sie sich vielleicht komplett befreien?

All diese Gedanken lassen sich ohne Probleme auch auf den Bereich der Stadt- und Projektentwicklung übertragen. Unbestritten ist die Wirkung, also der Einfluss, von Stadtgestaltung auf uns Einwohner:innen: Architektur kann in uns die unterschiedlichsten Gefühle auslösen. Mal fühlen wir uns in Räumen unmittelbar sicher und geborgen, mal schüchtern uns Gebäude regelrecht ein. Wo es dem urbanen Raum an Grün mangelt, fühlen wir uns schlechter. Ähnliches lösen Unübersichtlichkeit oder Lärm in uns aus. Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt an Einflussfaktoren innerhalb der Stadt, die es gilt in eine harmonische Balance zu bringen; für die Stadt als großes Ganzes und für jede:n einzelne:n von uns. Und genau an diesem Punkt wird deutlich, dass es eben nicht nur bestimmte Menschen sind, die Einfluss besitzen, sondern wir alle unseren Beitrag leisten können – ich will sogar sagen „leisten müssen“. Denn erst wenn wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, die über das eigene Leben hinausgeht, kann unser Denken und Handeln weitere Kreise ziehen, wird der Radius unserer Einflussnahme immer größer. Zweifelsohne werden wir hierbei auch auf Hindernisse oder Grenzen stoßen – man denke in puncto Stadtentwicklung an rechtliche Bestimmungen, finanzielle Engpässe oder auch unkooperative Personenkonstellationen. Die Liste an Unwägbarkeiten, die auftauchen könnten, kann munter fortgesetzt werden. Die positive Einflussnahme steigt jedoch eher – so meine Meinung – wenn man den Weg nicht mit Problemen, sondern mit Lösungsvorschlägen pflastert. Insofern gilt mein Appell hier nicht „nur“ den Expert:innen der Stadt- und Projektentwicklung, sondern uns allen: Lassen Sie uns das Buch vom „Ich, das ja eh nichts bewirken kann“ endlich beiseite legen und uns von dieser Geschichte nicht mehr lenken. Die Projekte und Akteur:innen dieser Ausgabe haben bereits ein neues Kapitel aufgeschlagen; nämlich das „Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“.

Inhalt

EINFLUSS

Seite 3

EDITORIAL

Seite 6

INTERTWINE

SYMBIOSE AUS ARCHITEKTUR,(BAU)KULTUR UND NATUR IN KAUNAS

In der litauischen Großstadt Kaunas soll ein ehemaliges Industriegebiet in ein gemischt genutztes Quartier verwandelt werden. Beim internationalen Wettbewerb zur Entwicklung von „Nemunaičiai“, der von Projektentwickler sba urban ausgelobt wurde, konnte sich im Sommer dieses Jahres das Team rund um das dänische Architekturbüro Schmidt Hammer Lassen (SHL) als Sieger durchsetzen. Ihr Masterplan zielt darauf ab, Architektur und Landschaft zu verflechten und ein neues lebendiges Stadtviertel zu schaffen, in dem der gebaute Raum das Gemeinschaftsleben und das Wohlbefinden unterstützt.

Seite 8

DUET

KUNST VERSCHMILZT MIT LANDSCHAFT IN TROMSØ

Nordic Office of Architecture und ALA Architects entwickeln auf dem Gelände der ehemaligen Mack-Brauerei in Tromsø ein kulturelles Zentrum, dessen Baukörper Strahlkraft bis in die umliegende Landschaft wirkt. In seinem Inneren finden die „Arctic Philharmonic“ und das „Nordnorwegische Kunstmuseum“ Platz – verbunden durch einen dritten Raum, in dem beide Institutionen zusammenfließen.

Seite 10

HYBRID

EIN URBANES ÖKOSYSTEM VERBINDET SHENZHEN

Shenzhen steht niemals still – vor allem nicht in puncto Stadtentwicklung. Ein Großprojekt nach dem anderen jagt seit mehreren Jahrzehnten die Skyline der chinesischen Metropole, die einst ein kleines Fischerdorf war. Mit dem Ziel, einen urbanen Stadtbaustein mit grünem Charakter zu schaffen, der Stadtbewohner:innen aller Generationen anspricht, entsteht derzeit ein Leuchtturmprojekt im kulturellen Zentrum Houhai.

NEWS

Seite 12

EINFLUSS

GRUNDSATZ

Seite 14

WARUM WIRD MAN BÜRGERMEISTERIN?

Diese Frage ist mir schon gestellt worden, meistens von Kindern, Schülerinnen und Schülern im Grundschulalter. Erwachsene fragen eher selten danach und wenn, dann meist in Zeiten, in denen Wahlkampf geführt wird.

EUPHORIE

Seite 16

EINFLUSS MIT IMPACT

MODULARES BAUEN BIETET EIN SPEKTRUM AN MÖGLICHKEITEN – GUT FÜR MENSCH UND UMWELT

Im Gespräch mit Bernd Oswald, Co-Founder und Vice President Business Development von GROPYUS

„Die Baubranche steht kurz vor dem größten Wachstums- bzw. Entwicklungsschritt. Bei diesem Prozess wollen wir ganz vorne mitspielen und die Transformation aktiv unterstützen.“

Seite 22

DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN

ÖFFENTLICH-PRIVATE STADTENTWICKLUNG MACHT SCHULE

Wie kann Stadtentwicklung in Zeiten angespannter kommunaler Haushalte gelingen, ohne den Ausverkauf städtischer Steuerung und Einflussnahme infolge wirtschaftlicher Abhängigkeiten von privatwirtschaftlichen Investoren? Mit dem Anspruch nachhaltiger, integrierter und zukunftsorientierter Konzepte müssen Kommunen neue Lösungen finden, um ihren Einfluss auf die Entwicklung ihrer Flächen zu wahren.

MEINUNG

Seite 24

STÄDTE FÜR MENSCHEN

THESEN FÜR EINE „ÖKOLOGIE DES MENSCHEN“

Als die alten Griechen begannen, Philosophie zu treiben und sich die ganz großen Fragen des Lebens zu stellen, stießen sie erstaunlich bald auf einen Begriff, der später zum Namen der vorliegenden Zeitschrift wurde. Was gut und böse sei, worin das richtige Leben bestünde, das findet man nach Plato und seinem Schüler Aristoteles nur heraus, wenn man an die Folgen für die Gesellschaft denkt.

BLACK BOX

Seite 26

(UN)SICHTBARES LICHTSPIEL

MOMENTAUFNAHME AUS EINER ANDEREN DIMENSION

Der Künstler Reuben Wu, der zunächst einen Weg einschlug, der ihn vermeintlich von der Kunst wegführen sollte, schuf schließlich eine außergewöhnliche Naturfotografie, für die er sich den technologischen Fortschritt zunutze machte. Das Ergebnis fasziniert.

ZIA

Seite 32

DIGITALISIERUNG BEEINFLUSST IMMOBILIENWIRTSCHAFT ENTSCHEIDEND

Gastbeitrag von Iris Schöberl, Präsidentin Zentraler Immobilien Ausschuss

Zehn Jahre sind vergangen, seit die erste Digitalisierungsstudie von ZIA und EY die Immobilienwirtschaft aufrüttelte: Künstliche Intelligenz entwickelte sich vom Science-Fiction-Traum zur greifbaren Realität, Cloud-Architekturen wurden zum Standard, und Datenmanagement rückte endlich ins Zentrum strategischer Überlegungen. Doch bei allem Fortschritt – die Bremsklötze sind geblieben.

EINFLUSS

Seite 34

DIGITALE PLATTFORMEN VERÄNDERN STÄDTE UND REGIONEN

Gastbeitrag von Jan Abt und Dr. Jens Libbe, Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), Berlin

Digitale Plattformen prägen unseren Alltag immer stärker: Sie verändern, wie wir einkaufen, reisen, wohnen oder miteinander in Kontakt treten. Für Städte und Regionen ist es deshalb wichtig, diese Entwicklung nicht nur zu beobachten, sondern aktiv mitzugestalten. So können Kommunen auf die Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation reagieren.

Seite 38

EINFLUSS MIT LANGZEITWIRKUNG Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

DIE LANDESGARTENSCHAU 2026 IN NEUSS STEHT FÜR NACHHALTIGE STADTENTWICKLUNG

Gastbeitrag von Christoph Hölters

Landesgartenschauen gelten landläufig als sommerliche Veranstaltungen, die für ein halbes Jahr Parks in Szene setzen und Besucherinnen und Besucher anziehen. Doch ihre Wirkung ist größer: Sie sind ein strategisches Instrument, das städtebauliche Entwicklungen beschleunigt oder sogar erst auslöst, Fördermittel bündelt und neue Qualitäten erzeugt und ermöglicht. Am Beispiel der Landesgartenschau 2026 in Neuss wird sichtbar, wie stark eine LAGA den Wandel einer Stadt infrastrukturell, gesellschaftlich und ökologisch prägen kann.

POLIS KOLUMNE

Seite 41

BRAUCHEN WIR EIN NEUES BAUHAUS?

GASTBEITRAG VON DR. ALEXANDER GUTZMER

Im Hollywood-Kultfilm „Inception“ von Christopher Nolan spricht die Hauptfigur Dom Cobb den für Film und Weltgeschichte gleich richtigen wie folgenschweren Satz: „Nichts ist so einflussreich wie eine Idee“.

RECHT

Seite 42

NACHHALTIGE SMART-CITY-KONZEPTE Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

BÜRGERBETEILIGUNG UND RECHTLICHE EINFLUSSMÖGLICHKEITEN

RECHTSBEITRAG VON MARC GROẞMANN

Die Transformation hin zu nachhaltigen und digital vernetzten Städten, sogenannten Smart Cities, zählt zu den zentralen Herausforderungen moderner Stadtentwicklung. Der Gesetzgeber verfolgt damit das Ziel, ökologische Nachhaltigkeit, effiziente Ressourcennutzung und digitale Innovationen in ein städtebauliches Gesamtkonzept zu integrieren. Smart-City-Konzepte umfassen dabei nicht nur die Errichtung klimafreundlicher Gebäude oder den Ausbau nachhaltiger Mobilität, sondern auch die Vernetzung von Datenströmen und Infrastrukturen.

NEWS

Seite 44

BUSINESS

URBAN GALLERY

Seite 46

SINFONIE DER SINNE AN VLORËS KÜSTE Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

Die Identität der albanischen Küstenstadt Vlorë ist eng verbunden mit dem Meer und seinen warmen salzigen Brisen sowie der gemeinschaftlichen Kultur der umliegenden Dörfer, eingebettet in den Duft von Oliven, Espresso und Gebäck. Der Masterplan Beach Urban Development“ von Oppenheim Architecture greift diese Elemente auf und entwickelt einen flexiblen, zukunftsfähigen Rahmen für lebendiges urbanes Leben, auf das unser imaginativer Spaziergang einen Vorgeschmack bietet.

EINFLUSS

Seite 50

WEGWEISEND UND ZIRKULAR Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

DAS MORINGA IN HAMBURG IST EIN BEITRAG ZU KLIMAGERECHTER STADTENTWICKLUNG

Gastbeitrag von Kolja Linden, Landmarken AG

Der Klimawandel verändert das Bauen, seine Folgen haben auch Einfluss auf die Stadtentwicklung. Es ist die Aufgabe der Bau- und Immobilienbranche, sinnvolle Lösungsansätze zu erproben. Einer davon entsteht gerade in Hamburg.

Seite 52

EINFLUSS FUR ALLE

BÜRGERBETEILIGUNG ALS GRUNDLAGE FÜR EINE ZUKUNFTSFÄHIGE GESELLSCHAFT

Gastbeitrag von Dr. Andreas Paust

Größere Stadtentwicklungsprojekte und Bauvorhaben sind ohne öffentliche Beteiligungsprozesse nicht mehr denkbar. Häufig ist Bürgerbeteiligung immer noch freiwillig und führt aufgrund fehlender Standards zu qualitativ sehr unterschiedlichen Ergebnissen und Erfahrungen. Der Kompetenzzentrum Bürgerbeteiligung e.V macht gute Praxis sichtbar und setzt sich für wertschätzende und ergebnisoffene Verfahren ein, die alle Bevölkerungsgruppen erreichen.

NEWS

Seite 56

URBAN

URBAN HEROES

Seite 58

„MACH ET JOT ÄVVER NIT ZE OFF“ Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

FEIERN FÜR EIN GERECHTES GESUNDHEITSSYSTEM

Zwischen kölscher Geselligkeit und ernsthaften Fragen nach gerechter Gesundheitsversorgung zeigt der Verein SoliMed Köln, wie Aktivismus, Gemeinschaft und Politik ineinandergreifen können. Mit dem Ziel, in Kalk ein solidarisches Stadtteilgesundheitszentrum aufzubauen, entwickeln die Mitglieder partizipativ Alternativen zum profitorientierten Gesundheitssystem.

Seite 60

Rattern und Ratschen …

… für ein hierarchiefreies Miteinander

Mitten in Greifswald ist mit der STRAZE ein Ort entstanden, der Leerstand in gelebte Utopie verwandelt. Hier hat die offene Nähwerkstatt Kabutze ihr Zuhause – ein Raum zum gemeinsamen Nähen und zum Erproben von Gemeinschaft auf Basis von Selbstermächtigung und Solidarität.

Seite 62

„Zum Wohl (der Stadtgesellschaft)!“ Der Artikel ist noch nicht online verfügbar

Mit den Oldenburger Deckeln zu mehr Bürger:innenbeteiligung

Bürger:innenbeteiligung hat längst einen festen Platz in Planungsprozessen der Stadtentwicklung eingenommen. Insbesondere digitale Formate wie Partizipationsplattformen zeichnen sich durch einen niederschwelligen Zugang aus. Dies macht sich auch die Stadt Oldenburg mit einem unkonventionellen Konzept zunutze, um die Menschen ihrer Stadt (über diese) ins Gespräch zu bringen.

NEWS

Seite 64

DESIGN

EINFLUSS

Seite 66

IMPRESSUM

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