Was geht?
Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen ökologischen und sozialen Krisen präsentiert die Ausstellung „The Great Repair“ über 40 künstlerische und architektonische Beispiele, bei denen die Reparatur zum Gestaltungselement wird. Das Projekt von der ARCH+ und den Partner:innen Akademie der Künste, ETH Zürich und Universität Luxemburg führt dabei die inhaltliche Arbeit fort, die ARCH+ als Teil des Kurator:innenkollektivs des deutschen Beitrags auf der Architekturbiennale 2023 in Venedig begonnen hat. Die künstlerische Leitung liegt bei Florian Hertweck, Professor für Architektur an der Universität Luxemburg, sowie dem Team der ARCH+, bestehend aus Christian Hiller, Markus Krieger, Alex Nehmer und Anh-Linh Ngo sowie Milica Topalović, Professorin für Architektur an der ETH Zürich.
Im Zentrum steht die Erkenntnis, dass das gegenwärtige Wirtschaftssystem mit seinem Fokus auf Innovation, Wachstum und Fortschritt und der damit einhergehenden Logik des Verbrauchs und der Verschwendung zu einer Ausbeutung von Mensch und Natur geführt hat – Architektur und Baubranche tragen in hohem Maße dazu bei. Die Ausstellung untersucht, inwieweit eine Politik und Ästhetik der Reparatur aus postkolonialer, feministischer und posthumaner Perspektive eine sinnvolle Alternative sein könnte. Suffizienz, Langlebigkeit, Solidarität, Wiederaneignung, Pluralität und Sorgearbeit werden dabei als Politiken einer Reparaturgesellschaft erkundet.
Begleitend zur Ausstellung sind zwei Bände der ARCH+ Zeitschrift für Architektur und Urbanismus erschienen. Der erste Band (ARCH+ 250 The Great Repair – Politiken der Reparaturgesellschaft, Dezember 2022) dient der theoretischen Einführung, der zweite (The Great Repair – Praktiken der Reparatur) ist seit Eröffnung der Ausstellung am 13.10.2023 erhältlich und stellt Praktiken der Reparatur vor.
Zur Vertiefung einzelner Themen werden u.a. Vorträge und Diskussionen stattfinden – nähere Informationen zum Programm finden sich auf der Website.
Beitragsbild: Bas Princen: Djenné Mosque, 2010. © Bas Princen