THE GIFT – GROSSZÜGIGKEIT UND GEWALT IN DER ARCHITEKTUR

Wann?

Wo?

Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne
Barer Straße 40
80333 München

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Was geht?

Die Ausstellung „THE GIFT – GROSSZÜGIGKEIT UND GEWALT IN DER ARCHITEKTUR“ stellt sogenannte „Architekturgeschenke“ in den Mittelpunkt. Gemeint sind damit Gebäude, die mithilfe von Spender:innen umgesetzt werden. Ausführlicher formuliert: Ob z. B. für kulturelle, soziale und bildungsorientierte Zentren wie Bibliotheken, für humanitäre Einrichtungen wie Notunterkünfte oder für religiöse Bauten wie Kirchen und Moscheen – nicht immer stemmen Projektentwickler:innen, die öffentlichen Hand, oder auch Immobilieninvestor:innen die Finanzierung; auch dank architektonischer Schenkungen können in unterschiedlichsten Bereichen und für diverse Zwecke Bauten realisiert werden.

Archivbilder der vier Städte: Oben links: Universal Hall in Skopje, Nord-Mazedonien, 1964; Oben rechts: KNUST University Campus in Kumasi, Ghana, 1957; Unten links: Microdistrict III und IV in Ulaanbaatar, Mongolei, 1986; Unten rechts: Highway 101 in East Palo Alto, CA, USA, 1937.

Die Spender:innenseite ist dabei vielseitig, reicht von wohlhabenden Philantroph:innen über humanitäre Organisationen bis hin zu religiösen Stiftungen. Infolgedessen zeigen sich in der Architektur vielfältige Ergebnisse: spektakulär, gewöhnlich, extravagant, tatsächlich nützlich, überflüssig … Anders gesagt: In der Architektur können Schenkungen sowohl in einer Wohltat als auch in Gewalt resultieren.

„Was sind die Vorteile eines Architekturgeschenks und wie könnte es Schaden anrichten?“ Dieser zentralen Frage widmet sich die Ausstellung. Sie dokumentiert, „wie das Geben und Empfangen von Architektur die Produktion dieser Gebäude beeinflusst und wie Programm, Design, Materialität sowie Arbeitsverhältnisse am Bau davon betroffen sind“. Zudem untersucht sie den wirtschaftliche Gewinn und politischen Einfluss der Spender:innen, „ob architektonische Schenkungen Gegenleistungen erfordern und, falls ja, was ein solches Gegengeschenk ausmacht“ und inwiefern nach Gebäudevollendung Verpflichtungen oder auch Abhängigkeiten zwischen Gebenden und Empfangenden bestehen.

Die vier Städte heute: Oben links: Universal Hall in Skopje, N. Mazedonien, Foto: Mila Gavrilovska; Oben rechts: KNUST Universitätscampus in Kumasi, Ghana, Foto: Joe Cann; Unten links: Microdistrict III und IV in Ulaanbaatar, Mongolei; Unten rechts: Bloomhouse, Emerson Collective in East Palo Alto, CA, USA.

Im Detail präsentiert die Ausstellung in Zusammenarbeit mit lokalen Forscher:innen und Gemeinschaften Fallstudien aus vier Kontinenten. Sie alle erzählen individuelle Geschichten „über die wohltätige und die gewalttätige Dynamik des Schenkens“. Zu den Berichte aus aller Welt gehören humanitäre, entwicklungspolitische und diplomatische Gebäudeschenkungen, die in Metropolen und deren Hinterland inzwischen allgegenwärtig sind. Auf der andere Seite wirft die Ausstellung auch einen konkreten Blick auf Europa bzw. Deutschland – etwa zeigt sie am Beispiel der Stadt München, wie Philanthropie europäische und deutsche Städte bis heute prägen kann.

Ort der Ausstellung des Architekturmuseums der TUM ist die Münchner Pinakothek der Moderne. Die Eröffnung findet am 28. Februar 2024 um 19 Uhr statt. Mehr Infos finden Sie auf der Website des Museums. 

Beitragsbild: Logo der Ausstellung. Grafikdesign: Wiegand von Hartmann (WVH)