Was geht?
In, vor, neben, hinter, an oder auf – bei öffentlichen Gebäuden wie Hochschulen, Krankenhäusern, Schulen, Polizei- und Gerichtsgebäuden begegnen wir Kunst-und-Bau-Objekten. Aber auch bei Geschäftshäusern, Konzernzentralen und anderen privaten Bauten finden sich diese speziellen Kunstwerke. Mit der von Christine Kämmerer kuratierten Ausstellung „Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW“ bringt das Museum der Baukultur NRW das Thema wieder stärker in die Öffentlichkeit, nachdem es dort lange vernachlässigt worden ist. Gezeigt wird die Ausstellung im Saalbau Witten von 30.9. bis 26.10.2022 in Kooperation mit dem Kulturforum und der Stadt Witten. Die Wanderausstellung wird ab November 2022 in Aachen im Kunsthaus NRW und an weiteren Spielorten zu sehen sein.
Ausstellung zeigt 30 Kunst-und-Bau-Objekte
In Kunst-und-Bau-Projekten setzen sich Künstler*innen mit Zeit, Ort, Raum und Funktion der Architektur auseinander. Ihre Werke können überraschen, irritieren und Identität stiften. Sie spiegeln gesellschaftliche Fragen und animieren zu neuen Blicken auf die Architektur. So werden Gebäude lebendig, es entstehen einzigartige Orte und Kunst und Architektur finden im Alltag zusammen. 30 Objekte aus NRW sind für diese Ausstellung exemplarisch ausgewählt. Zu sehen sind unter anderem die „Abluftplastiken“ von Friedrich Gräsel vor der ehemaligen Westdeutschen Landesbank
in Münster (Architektur: Harald Deilmann), „Large Two Forms“ vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn von Henry Moore (Architektur: Planungsgruppe Stieldorf) oder Selma Gültopraks Werk „Earth Is Blue“ am Goethe-Gymnasium in Düsseldorf (Sanierung: RKW Architektur
+). Fotos, Videos und Texte verdeutlichen die Vielfalt dieser besonderen Kunstform: Gattungen, Materialien und Dimensionen, vor allem aber unterschiedliche Formen der Entstehung und der Rezeption. Mehr als um eine Beurteilung der künstlerischen Qualität geht es darum, den Mehrwert
zu zeigen, den Kunst für den Bau, die Bauherr*innen und die Nutzer*innen erzeugen kann, aber auch auf Grenzen und Herausforderungen hinzuweisen. Die Ausstellung ist Teil des Projektes „Kunst und Bau“, mit dem sich Baukultur NRW sich bereits seit Längerem beschäftigt. Dazu gehört die digitale Kunst-und-Bau-Sammlung, die dazu einlädt, Objekte in NRW zu entdecken: kunstundbau.nrw.
Lange Tradition von Kunst und Bau
Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich dazu verpflichtet, bei herausgehobenen Bauten ein Prozent der Bauwerkskosten für die Realisierung von Kunstwerken einzuplanen. Diese zum 1. Januar 2022 aktualisierte Regelung knüpft an eine lange Tradition an: Bereits seit mehr als 70 Jahren finanzieren Bund und Länder bei Neubau- und Sanierungsvorhaben Kunstwerke über prozentuale Anteile an den Baukosten oder feststehende Etats. Auch andere öffentliche sowie private Bauherr*innen übernahmen dieses Prinzip als Selbstverpflichtung. Die künstlerische Gestaltung von Bauten ist nicht nur ein Element der Künstler*innen- und der Kunstförderung, sie soll auch zur Qualität und Wertsteigerung der Gebäude beitragen. Deswegen arbeitet Baukultur NRW mit vielen Beteiligten daran, den Austausch zwischen Künstler*innen, Architekt*innen und Bauherr*innen zu stärken sowie Kunst-und-Bau-Prozesse zu begleiten, zu hinterfragen und die Ergebnisse sichtbar zu machen.
Eine Kooperation des Museums der Baukultur NRW mit: Kulturforum Witten und Stadt Witten.
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Freitag: 13 – 18.30 Uhr; Samstag bis Sonntag: 10 – 16 Uhr, Sonntag, 23.10.22, ist die Ausstellung geschlossen. Eintritt frei.
Kuratorin: Dr. Christine Kämmerer
Ausstellungsarchitektur: Martin Sinken, sinkenarchitekten
Ausstellungsgestaltung und -medien: Julia und Matthias Steffen, kikkerbillen – Büro für Gestaltung
Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 29. September 2022, um 19 Uhr im Saalbau Witten
Begrüßung und Einführung:
Dr. Martina Kliner-Fruck, Kulturforum Witten
Ilka Dietrich-Kintzel, Geschäftsführung Baukultur Nordrhein-Westfalen
Victoria Di Adamo, Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen
Dr. Christine Kämmerer, Kuratorin der Ausstellung
Bitte melden Sie sich bis zum 23. September 2022 unter baukultur.nrw/eroeffnung-kunstundbau-witten an. Weitere Informationen zur Eröffnung sowie zu möglichen Einschränkungen durch COVID-19 finden Sie ebenfalls dort.
Bild: Abluftplastik, ehem. Westdeutsche Landesbank, Münster, 1971, Künstler: Friedrich Gräsel, Architekt: Harald Deilmann, Foto: Thomas Robbin
Text: Baukultur NRW