Was geht?

Die Ausstellung „Alvar Aalto in Deutschland: Gezeichnete Moderne“ präsentiert über 70 Werke des finnischen Architekten Alvar Aalto (1898-1976), seiner Frau Elissa Aalto (1922-1994) und ihres gemeinsamen Architekturbüros. Bis zum 14. Januar 2024 ist die Schau in der Tchoban Foundation. Museum für Architekturzeichnung in Zusammenarbeit mit der Alvar Aalto Foundation zu sehen.

Oper und Musiktheater, Essen 1959; 1961-1988, Bleistift und Farbstift auf Transparentpapier, 53 x 68cm

Der zeitliche Rahmen spannt einen Bogen von den 1950er Jahren, als Alvar Aalto nach dem Krieg zur Mitwirkung am Wiederaufbau in Deutschland eingeladen wurde, bis zu den 1980er Jahren, als Elissa Aalto einige Großprojekte nach dem Tod ihres Mannes alleine zu Ende führte. Mit insgesamt 14 Originalzeichnungen werden realisierte und nicht realisierte Projekte des Büros gezeigt. Die sechs tatsächlich errichteten Gebäude bestehen aus drei Paaren: zwei Kirchen, zwei Wohnhäuser und zwei Kulturbauten. Die nicht realisierten Entwürfe umfassen große öffentliche Bauvorhaben – Rathäuser, Stadtzentren, Bebauungspläne sowie gewerbliche Bürogebäude.

Kirche und Gemeindezentrum, Wolfsburg, 1960-1962, Bleistift und Tusche auf Transparentpapier, 76 x 96,3 cm

Seit Mitte des 20. Jahrhundert wurde das Büro Alvar Aalto Architects Ltd. in Deutschland als „menschliche“ Ausnahme eines ansonsten eher mechanisierten, doktrinären Modernismus gefeiert. Die Exponate dokumentieren die Beziehung, die Alvar Aalto Zeit seines Lebens zu Deutschland und der deutschen Baukultur pflegte und die von Elissa Aalto weitergeführt wurde. Gegliedert in die vier Themenbereiche „Natürliche und städtische Topografien“, „Projektion von Identität“, „Grenzen des Sakralen“ und „Humanisierung der Standardisierung“ bringt die Ausstellung den Besucher:innen das Werk der Aaltos näher.

Der Katalog zur Ausstellung ist hier erhältlich.

Beitragsbild: Oper und Musiktheater, Essen, 1959; 1961-1988, Bleistift und Farbstift auf Transparentpapier, 106,2 x 90,2 cm