Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW

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Architektenkammer NRW
Zollhof 1
40221 Düsseldorf

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Was geht?

Davor, daneben, darauf oder darin – bei öffentlichen Gebäuden wie Hochschulen, Krankenhäusern oder Schulen, aber auch bei Geschäftshäusern oder Konzernzentralen finden sich Kunst-und-Bau-Objekte. Sie überraschen, irritieren und stiften Identität. Das Spiegeln gesellschaftlicher Fragen und das Animieren neuer Blicke auf die Architektur gehören zu den Aufgaben von Kunst am Bau. In solchen Projekten setzen sich Künstler:innen mit Zeit, Ort, Raum und Funktion des Gebauten auseinander: Es entstehen einzigartige Orte, an denen Kunst und Architektur im Alltag zusammenfinden. 

Mit der Ausstellung „Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW“ wird das namensgebende Thema wieder stärker in die Öffentlichkeit gerückt. Das Museum der Baukultur NRW präsentiert dreißig ausgewählte Objekte aus dem Bundesland in Fotos, Videos und Texten. Kuratiert wurde die Ausstellung von Dr. Christine Kämmerer, die Ausstellungsarchitektur konzipierte Martin Sinken von sinkenarchitekten und für Gestaltung und Medien waren Julia und Matthias Steffen vom Gestaltungsbüro kikkerbrillen zuständig. In der Schau zu sehen sind unter anderem die „Abluftplastik“ von Friedrich Gräsel vor der ehemaligen Westdeutschen Landesbank in Münster (Architektur: Harald Deilmann) und „Large Two Forms“ vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn von Henry Moore (Architektur: Planungsgruppe Stieldorf). Ergänzt wird die Ausstellung durch einen Beitrag des in Düsseldorf ansässigen Künstlers Horst Gläsker, der bereits mit dem Projekt „Leuchttürme des Wissens“ an der Universität Duisburg-Essen Erfahrungen mit der Verbindung von Kunst und Bau hat.

Im Gesamten verdeutlichen die Projekte die Vielfalt dieser Kunst: Gattungen, Materialien und Dimensionen, vor allem aber unterschiedliche Entstehungsprozesse und Formen der Rezeption. Mehr als um eine Beurteilung der künstlerischen Qualität geht es einerseits darum, den Mehrwert zu zeigen, den Kunst für einen Bau, für die Bauherr:innen und die Nutzer:innen erzeugen kann; andererseits aber auch darum, auf Grenzen und Herausforderungen von Kunst am Bau hinzuweisen.

„Abluftplastik“ von Friedrich Gräsel vor der ehemaligen Westdeutschen Landesbank in Münster © Thomas Robbin

Kunst und Bau online

Die Ausstellung ist Teil des Projektes „Kunst und Bau in Nordrhein-Westfalen“, das Baukultur NRW im Jahr 2023 fortsetzt. Dazu gehört die digitale Kunst-und-Bau-Sammlung kunstundbau.nrw, die online zum Entdecken einlädt. Als App oder im Browser lassen sich Kunst-und-Bau-Projekte bequem auf jedem Gerät aufrufen – ideal, wenn man unterwegs ist und die Kunst am Bau vor Ort erleben möchte. Texte und Fotos liefern Informationen zur Architektur und dem Kunstwerk, die Kartenfunktion zeigt die Distanz zum jeweiligen Ort. Darüber hinaus werden Routen angeboten, um Kunstwerke und Architekturen kombiniert besichtigen zu können. 

Lange Tradition von Kunst und Bau

Das Land Nordrhein-Westfalen hat sich dazu verpflichtet, bei herausgehobenen Bauten ein Prozent der Bauwerkskosten für die Realisierung von Kunstwerken einzuplanen. Diese zum 1. Januar 2022 aktualisierte Regelung knüpft an eine bewährte Tradition an: Bereits seit mehr als 70 Jahren finanzieren Bund und Länder bei Neubau- und Sanierungsvorhaben Kunstwerke über prozentuale Anteile an den Baukosten oder feststehende Etats. Auch andere öffentliche und private Bauherr:innen übernahmen dieses Prinzip. Die künstlerische Gestaltung von Bauten fördert nicht nur Kunst und Kunstschaffende selbst, sie soll auch zur Qualität und Wertsteigerung der Gebäude beitragen. Deswegen arbeitet Baukultur NRW mit vielen Beteiligten daran, den Austausch zwischen Künstler:innen, Architekt:innen und Bauherr:innen zu stärken sowie Kunst-und-Bau-Prozesse zu begleiten, zu hinterfragen und die Ergebnisse sichtbar zu machen.


Das Beitragsbild zeigt Eindrücke aus der Ausstellung. © Claudia Dreysse