MÖNCHENGLADBACH: ZENTRALBIBILOTHEK WIRD BALD IN NEUEM GLANZ ERBLÜHEN

Die Zentralbibliothek in Mönchengladbach stammt aus dem Jahr 1964 – und seitdem wurde auch nicht mehr viel verändert. Kein Wunder also, dass der Bau in die Jahre und auch an die Grenzen seiner Kapazitäten gekommen ist – eine Erneuerung muss her. Und zwar nicht nur baulich gesprochen. Neben Sanierung und Erweiterung soll die Bibliothek digital werden und bald mit einer neuen Optik alle Gesellschaftsschichten in der Stadt ansprechen. Dazu wurde ein Wettbewerb unter dem Motto „Zentralbibliothek der Zukunft zb+“ ausgeschrieben. Besonderen Wert legten die Juroren darauf, wie mit dem teil des Bestands umgegangen wird, der seit 2013 als denkmalgeschützt gilt. Außerdem waren den Preisrichtern die Anbindung des südlich gelegenen Adenauerplatzes sowie die Neuanordnung des Raumprogramms wichtig. Der erste Platz ging an Schrammel Architekten Stadtplaner und LARS Project aus Augsburg, die sich gegen 58 weitere Bewerber durchsetzen konnten. Sie beschreiben ihren Beitrag als sinnliche Raumerfahrung, die um architektonische Reize und Transparenz kreist, sich aber niemandem aufzwingen will. Die Architekten wollen die Fassaden in ihre ursprüngliche Verfassung zurückversetzen und die an die ehemalige Textilstadt Mönchengladbach erinnernde Oberflächenstruktur des Bibliotheksturms wieder freilegen.

Auch die Bezeichnungen der unterschiedlichen Abteilungen der Bibliothek wurden Neuerungen unterzogen: Im Erdgeschoss findet man die „Active-Plaza“, ein neu überdachter Innenhof, von dem aus es wahlweise zur Kinderbibliothek oder aber weiter hinab in das Untergeschoss in den „Maker-Space“ übergeht. Die verglaste Fassade verwandelt diesen Teil in eine Art Schaufenster zum Adenauerplatz hin. Die untere Etage erhält somit einen Lichthof und dadurch Tageslichtqualität. Die Terrasse auf der Rückseite des Baus lädt zur Zusammenkunft Leseinteressierter und gemeinsamem Urban Gardening ein.

Im Obergeschoss sind ein Café und eine Galerie geplant, eine Leselounge darf natürlich auch nicht fehlen. Die Jury hatte außerdem die geplante zeitnahe und gute Realisierung des Baus sowie wenige Reibungen in Sachen Denkmalschutz und einen großen Gewinn an Publikumsfläche.

Der Baubeginn wird im Jahr 2020 starten,  alleine für den Umbau und die Sanierung der Zentralbibliothek fallen rund zwölf Millionen Euro an. Insgesamt – inklusive Außenarbeiten, Brandschutz und der temporären Verlagerung der Bücherei während des Umbaus – ist mit etwa 18 Millionen Euro Kosten zu rechnen. Bis zu 90 Prozent Zuschüsse von EU, Bund und Land sind möglich. Den Rest muss die Stadt beisteuern. Finanziert werden soll die Umsetzung mit Mitteln der Städtebauförderung im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ des Bundes und durch Europäische Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen der Überlegung „Starke Quartiere – starke Menschen“.

Weitere Preisträger waren NEW GbR aus Dortmund, UKW Innenarchitekten aus Krefeld und SMAQ Architektur und Stadt aus Berlin.

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Renderings © Schrammel Architekten Stadtplaner PartGmbB

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