
© Gómez Platero
Als Reaktion auf die Folgen der COVID-19 Pandemie realisiert das Architekturbüro Gómez Platero an der Küste der Stadt Montevideo in Uruguay das erste Denkmal für die Betroffenen von Pandemien auf der ganzen Welt und will damit ein Zeichen der Hoffnung in den aktuell unsicheren Zeiten setzen. Schon seit langem setzt sich das Büro, mit seiner Zentrale in Montevideo, für eine Architektur im Einklang mit Natur und Umwelt ein: So soll auch das World Memorial to the Pandemic ebenso emotional beeindruckend wie nachhaltig und ressourcenschonend konzipiert werden. Das erklärte Ziel besteht darin, die künftige Gedenkstätte zum einen als Symbol für den Zusammenhalt in der Krise und zum anderen für den Verlust, den viele Menschen in den Zeiten um sich greifender Pandemien durchleiden mussten, zu errichten.
Geplant ist eine massive kreisförmige Struktur mit rund 40 m Durchmesser, die die Kluft zwischen städtischer und natürlicher Umgebung überbrückt und damit eine ideale Verbindung zwischen urbanem Raum und natürlichem Umfeld bildet. Als Standort dient ein nicht erschlossener Abschnitt der Uferpromenade Montevideos in Uruguay. Das Gebäude soll lediglich durch einen langen Fußgängerweg zu erreichen sein. Die Besucher werden so allmählich weg von den Geräuschen des städtischen Lebens und den Landmarken des urbanen Raums, hin in einen vollständig natürlichen Raum geführt.

© Gómez Platero
Ein offener Raum mit rund zehn Metern Durchmesser bildet das Zentrum des Gebäudes. Hier eröffnet sich den bis zu 300 Besucherinnen und Besuchern der Blick auf den darunter tobenden Ozean als Erinnerung an die Zerbrechlichkeit der Menschheit und die niemals zu bändigende Macht der Natur. Die Außenwände und die Hauptplattform des Denkmals sind aus Corten-Stahl gefertigt, einem äußerst haltbaren, wartungsarmen Material, das sowohl den Gezeiten als auch allen anderen Umwelteinflüssen langfristig standhalten kann. Der Großteil der Bauteile ist so konzipiert, dass vor Ort lediglich die Montage stattfinden muss. So sollen die Auswirkungen auf die natürliche Umwelt des Standorts minimiert werden.
Der Bau der Gedenkstätte beginnt nach der Planung des Büros Gómez Platero und unter der offiziellen Leitung des Büros des Präsidenten von Uruguay, Luis Lacalle Pou, bereits im Oktober dieses Jahres. Die veranschlagte Bauzeit beträgt fünf Monate, wobei sich die privat getragenen Kosten auf etwa 1,5 Millionen Dollar belaufen.
Martín Gómez Platero, Leiter des Büros Gómez Platero, hofft, dass der Besuch des Denkmals all jenen Trost spenden wird, die persönlich von den Pandemien betroffen sind oder waren. Mit seinem Denkmal will er einen gemeinsamen kulturellen und emotionalen Meilenstein der Geschichte markieren – einen Ort der immerwährenden Erinnerung und Mahnung, dass die Menschen den Gewalten und Launen der Natur immer untergeordnet sein werden; ganz so wie es letztlich auch eine Pandemie die Gesellschaft lehrt. Dabei bietet der von Gómez Platero konzipierte Raum unter Berücksichtigung der Wahrung des Mindestabstandes sowohl die Möglichkeit zur individuellen Selbstreflektion als auch zur gemeinschaftlichen Trauer und Solidarität.
World Memorial to the Pandemic – Gómez Platero from Gómez Platero on Vimeo.
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