Düsseldorf – die Schöne mit weiter Flusslandschaft und dichter Urbanität – prosperierend dynamisch, nicht altehrwürdig, aber mit solider Tradition. Was sind unsere Entwicklungsansätze einer besonderen Dynamik und hohem Projektdruck zu begegnen?
Die anhaltende arbeitsplatzbezogene Zuwanderung und nicht zuletzt auch ein positives natürliches Bevölkerungswachstum und die draus resultierende enorme Nachfrage nach Wohn- und Stadtraum stellen für die Stadt heute und zukünftig eine seit dem Wiederaufbau nie dagewesene Herausforderung an Stadtentwicklung und Städtebau dar. Eine solche enorme Aufgabe darf nicht dazu verführen, der quantitativen Identifikation von Wohnbauland eine alleinige Priorität einzuräumen und alle weiteren Stadtfunktionen eines urbanen Gebietes zu vernachlässigen oder gar zu verdrängen. Es geht um die ganze Stadt, die integrierte Stadt.
Düsseldorf legt in allen Stadtteilen Wert auf einen qualitätsvollen Städtebau und qualitätsvolle öffentliche Räume. Entwickelt werden diese Qualitäten aus dem historischen Stadtgrundriss und auch aus der Massstäblichkeit der Bebauung. Ermutigt und unterstützt durch neue gesetzliche Rahmenbedingungen kann und wird es neue Mischformen von Wohnen und Arbeiten, neue Nachbarschaften angeblich unverträglicher Nutzungen und Bauformen für neue Lebensentwürfe und Wohnansprüche geben. Zur Weiterentwicklung sind mutige Impulse erforderlich, die sich stets einer Überprüfung in Wettbewerben oder anderen qualitätssichernden Verfahren stellen müssen. Dabei ist Beteiligung in unterschiedlichen Formaten unabdingbar.
Wichtig bleibt auch die Kooperation mit den Nachbarkommunen, sei es bei einer infrastrukturverträglichen Siedlungsentwicklung oder bei der Erstellung und Nutzung von Infrastruktureinrichtungen. Warum soll ein Düsseldorfer nicht jenseits der Stadtgrenze in Duisburg einkaufen, oder – derzeit noch ein heikles Thema – ein Kind aus Duisburg nicht in die kostenfreie Kita in Düsseldorf gehen, wenn diese der Wohnung des Kindes am Nächsten ist.
Die Wege sind weit, mitunter steinig aber das Ziel klar erkennbar. Lernen können wir jedoch aus dem, was Stadt uns Jahrhunderte immer gelehrt hat – Stadt ist umfassend, multidimensional und ein Gesamtkunstwerk aus Verantwortlichkeit und Kompetenz.
Cornelia Zuschke
Das Image einer Stadt ist immer schnell beschrieben. Auch die Qualitäten, die Düsseldorf im allgemeinen zugeschrieben werden, liessen sich schnell aufzählen. Doch Gott sei Dank ist es natürlich nicht so, dass sich Vorurteil und Wirklichkeit in Übereinstimmung befinden.
Erfolgreich hat sich die Stadt seit Kriegsende zu einer der rheinischen Metropolen entwickelt. Und der Erfolg ist natürlich auch Teil der Erzählung, mit der das Image der Stadt verkürzt und fokussiert beschrieben wird. Aber hinter dieser Fassade verbirgt sich eine Stadt, deren Historie und bürgerliches Engagement weit präsenter die Identität bestimmen, als es gemeinhin wahrgenommen wird.
Diese kulturelle Tiefe und Vielfalt der Stadt (wieder) stärker zu betonen und ihr die Kraft zuzutrauen, Grundlage zu sein, um Stadt zu gestalten, ja zu transformieren, lässt sich in den Zielen der Politik und Stadtentwicklung deutlich ablesen. Dichte und Urbanität im Kontext der Qualitäten für Quartiere und Nachbarschaften abzugleichen, Wachstum als soziale Aufgabe zu begreifen und von gesellschaftlicher Rendite bei Investitionen zu sprechen, bereichert das Denken und aktiviert bürgerschaftliches Engagement.
Es macht aus einer erfolgreichen Stadt eine grosse Stadt.
Prof. Dr. Johannes Busmann
„Die schönste Stadt der Welt,
ist nunmal Düsseldorf am Rhein,
Sie ist es schon seit langer Zeit
und wird es immer sein,
Ich bin hier geboren
und hier gehör‘ ich hin,
Ich freue mich von Herzen,
dass ich ein Düsseldorfer bin!“
Markus Roos
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