IN KALIFORNIEN WERDEN SOLARANLAGEN AUF NEUBAUTEN AB 2020 ZUR PFLICHT

Der Bundestaat Kalifornien ist dafür bekannt, beim Thema Umweltschutz innerhalb der USA eine Vorreiterrolle einzunehmen. Der demokratische Gouverneur Jerry Brown stellt sich damit regelmäßig gegen die Pläne von Präsident Donald Trump, der den Klimawandel bekanntermaßen für „eine Erfindung der Chinesen“ hält.
Auch der neueste umweltpolitische Vorstoß aus Kalifornien dürfte in Washington kontrovers diskutiert werden. Als erster Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika will der „Golden State“ Solardächer bei Neubauten zur Pflicht machen – und das so schnell wie möglich. Bereits ab 1. Januar 2020 soll das neue Gesetz wirken. Alle Neubauten sollen dann obligatorisch mit Solarzellen bestückt werden. Das beschloss die zuständige California Energy Commission vor wenigen Tagen einstimmig. Der Beschluss muss aber noch von einer weiteren Behörde, der Building Standards Commission bestätigt werden. Mit einer Entscheidung wird bis Ende 2018 gerechnet.

Kritiker der neuen Regelung rechneten vor, der Bau eines Hauses werde dadurch um 8.000 bis 12.000 US-Dollar teurer. Die Energy Commission machte hingegen eine andere Rechnung auf. Danach entstehen durch die ab 2020 vorgeschriebenen Solardächer Zusatzkosten von 40 Dollar pro Monat. Dem stünden aber Einsparungen bei den Energiekosten von 80 Dollar gegenüber, sagt die Kommission. Unterm Strich würde sich somit in absehbarer Zeit ein Kostenvorteil ergeben.

Darüber hinaus ist die Vorschrift erwartungsgemäß so formuliert, dass Ausnahmen möglich sind. So ist das Solarpanel-Gesetz vor allem für Einzelhäuser und Apartments mit bis zu drei Stockwerken gedacht. Zudem sind Gebäude ausgenommen, die komplett im Schatten liegen oder wo es aus anderen Gründen nicht effektiv wäre, Solaranlagen zu installieren.

Das Gesetz hat bereits während der Ausarbeitung eine weltweite Strahlkraft entwickelt.
Zwar gibt es in kleinen Städten schon ähnliche Vorstöße, aber nirgendwo in einer solch flächendeckenden Dimension. Befürworter der Pläne halten das Gesetz darum für eine historische Möglichkeit, um endlich ganz konkret dem Klimawandel entgegen zu arbeiten und Städte lebenswerter und nachhaltiger zu gestalten. Schon heute bezieht der Sonnenstaat an der amerikanischen Westküste 16 % seines Stroms aus erneuerbaren Energien. Das mittelfristige Ziel der Politik ist es, bis 2030 mindestens 50 % des Elektrizitätsbedarfs aus erneuerbaren Quellen zu decken.

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