POP-UP KÜCHE: EIN REZEPT FÜR DIE INTEGRATION

Essen verbindet, das ist allgemein bekannt. Eine Küche ist nicht selten der Dreh- und Angelpunkt der Wohnung, deren Funktion weit über das Kochen und Backen hinausreicht. Vielmehr dient die frühere Nutzfläche heute sowohl in geschlossener, als auch in offener Form dem täglichen Austausch mit Familie und Freunden. Kochen wird zum Event, sei es bei der Zubereitung von Sushi, Pasta oder Pizza. Im Vordergrund steht dabei nicht der Unterschied im Geschmack, sondern viel mehr die Freude am gemeinsamen Ausprobieren und das Interesse für unbekannte Zutaten und Kombinationen.

Dass Kochen nicht nur Familie und Freunde verbindet, sondern auch zwischen Fremden als Brücke dienen kann, zeigt die Pop-up Kitchen des Londoner Architekturbüros Merrett Houmøller Architects. Die für das Programm „ Refugees and Befriending“ des britischen roten Kreuzes entworfene mobile Küche soll Asylsuchende und ihre Familien mit freiwilligen Helfern an einen Tisch bringen und Barrieren brechen. Die kompakte Küche besteht aus aufklappbaren Modulen, neben einem Gaskochfeld, einer Spüle und einer Ausgabe, befinden sich in Hohlräumen auch Bänke und Tische, auf denen kurzfristig bis zu 30 Personen Platz nehmen können. Durch das flexible Design kann die Pop-up Kitchen täglich auf Reisen gehen und ihren Standort ändern. Ob ein Abendessen auf dem Dach oder ein Picknick im Grünen, das Projekt löst räumliche Grenzen auf und unterstützt gleichzeitig den Austausch unterschiedlicher Kulturen.

Das bunte Design mit nautischen Signalflaggen spiegelt den Wunsch zur Vielfalt wider und lässt unwirkliche Orte neu erstrahlen. Mit einem Duft von Curry in der Luft, einem Klangmeer aus Stimmen im Ohr und dem Geschmack neuer Gewürze im Mund werden leere Räume zur Begegnungszone für alle Sinne.

Ein Projekt mit der klaren Message: Come in, we are open!

 

Mehr Informationen unter http://www.merretthoumoller.com/beyond-borders

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Foto Credits © Francis Ware 2017

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