HOUSTON: HISTORISCHES POSTLAGER BEKOMMT NEUES GEWAND

OMA haben es sich zum Ziel gemacht, die ehemalige Post in eine aktive und wandelbare Sammlung aus unterschiedlichen Programmen und Funktionen zu verwandeln, die sich stetig mit den Prozessen in der Stadt weiterentwickeln können. Der Gedanke dahinter: Eine Stadt diversifiziert sich schließlich nicht nur im demografischen, sondern auch im sozialen und kulturellen Sinne. Künftig soll die Post somit nicht nur Eingangstor, sondern selbst als Ziel zahlreiche Besucherinnen und Besucher anziehen. In diesem Zuge ist es den Entwicklern ein wichtiges Anliegen, das 16 Hektar große Gelände wieder stärker mit der Innenstadt und ihrem lebendigen Gefüge zu verbinden.

Mischnutzung prägt Gebäude

Für diese Ambitionen ist eine Mischung aus radikalen Interventionen und Reaktivierungen des Bestandes notwendig. Eine der Hauptveränderungen im historischen Bau umfasst die Schaffung zahlreicher horizontaler Durchgänge durch das Gebäude. Im oberen Bereich sorgen drei Innenräume nun dafür, dass Licht in die tieferen Geschossflächen einfällt. Sie durchdringen das Bauwerk auf drei Ebenen. Beginnend mit der kommerziellen Ebene im Erdgeschoss, befinden sich auf der zweiten Ebene großzügige Büroflächen. Den krönenden Abschluss bildet ein sechs Hektar großer Park auf dem Dach des Gebäudes. Von hier aus können die Besuchenden den Blick auf die Skyline der Innenstadt genießen. Dies schafft auch eine visuelle Verbindung mit dem Rest der Stadt und lenkt den Blick darauf, welch ein vielfältiges Nebeneinander aus Infrastruktur, geschäftlichen Einrichtungen und Vitalität Houston zu bieten hat.

Krönender Abschluss: Dachgarten

© OMA

Auf der Dachterrasse selbst befinden sich darüber hinaus zwei Restaurants sowie eine urbane Farm. Schattige Gärten, ein dichter Hain und zahlreiche Erholungsbereiche schaffen einen neuen öffentlichen Raum über den Dächern der Stadt. Insgesamt findet man auf allen Ebenen viel Platz für Kultur, Einzelhandel sowie gemeinschaftliche Arbeitsbereiche. „Das POST Houston wird ein Mikrokosmos der Vielfalt sein, die die Stadt selbst so aufregend macht: eine Ansammlung von Kultur, Essen und tropischem Urbanismus in einer soliden Betonhülle. Die Wirkung dürfte größer sein als die riesige Grundfläche des Lagerhauses selbst. Indem wir in das Gebäude hineinschneiden und die Menschen hinein- und hindurchziehen, wollen wir in jeder Ecke verschiedene Programme unterbringen – Hochzeiten neben Food Halls neben Konzerten neben neuen Arbeitsformen – und Houston zu einem Ort machen, der die radikalen Ambitionen der Stadt offenbart“, sagt Jason Long, Partner von OMA.

Im Fokus des Umbaus stehen die drei großen Atrien, die alle Gebäudeteile miteinander verbinden. Jedes Atrium weist jeweils ein besonderes Highlight auf: Eine monumentale Treppe, die bei jedem Atrium einen anderen Charakter ausstrahlt. Alle drei Treppen haben aber auch eine wichtige Gemeinsamkeit – sie fördern die Interaktion der Besucherinnen und Besucher.

Markthalle mit viefältigem Angebot

© OMA

Das O-Atrium in der Gebäudemitte umfasst den POST Market, eine große Lebensmittelhalle. Sie besteht aus einem System aus Edelstahlelementen – unter anderem Sitzgelegenheiten, Theken und Küchen – die zusammen eine Reihe von Verkaufsständen bilden. Hier können sich die Besuchenden durch ein diverses gastronomisches Angebot probieren – die Buden spiegeln die Vielfalt der Lebensmittelszene Houstons wider. Während sie im Norden und Süden der Halle vor allem kleine Stände finden, die To-Go-Optionen anbieten, laden die restaurantähnlichen Angebote in der Mitte der Halle zum Verweilen ein. Ob ein schneller Lunch auf die Hand oder ein Festmahl für 50 Personen: Der POST Market lässt keine Wünsche offen. In der Mitte befinden sich abermals zwei Treppen, die die Markthalle mit dem Dach verbinden.

2016 legte OMA den Masterplan vor, am 13. November wurde die erste Bauphase des Projekts fertiggestellt: Die drei Atrien mit den Namen X, O und Z sowie die Dachterrasse Skylawn mit einer Gesamtfläche von 500.000 m² sind seitdem für die Öffentlichkeit zugänglich.

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alle Bilder © OMA

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