
© Hassell Studio
In Westaustralien plant man einen Gesundheitsdistrikt der besonderen Art. Der Murdoch Knowledge Health Precinct verfolgt einen Ansatz, der Gesundheit vor allem auch mit Wellness und Wohlbefinden verbindet. Das Architekturbüro Hassell ist verantwortlich für die Gestaltung des Bezirks, der ein Zentrum für Aktivitäten sein wird, die allesamt das Wohlbefinden ihrer Nutzer erhöhen. Gestalterisch verbindet Hassell öffentliche Räume mit hochmodernen Bauten, in denen die Bewohner schnell und angenehm genesen sollen.
Das Konzept ist darauf ausgerichtet, eine komplette Wellness-Gemeinschaft zu erschaffen, die sich der Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen, sowohl physischer als auch psychischer Natur, widmet. Auch die Altenpflege ist in dem Konzept integriert – 175 pflegebedürftige Senioren finden hier Platz zum Leben. Darüber hinaus sollen Bildungsangebote und weitere Aktivitäten zur Förderung des allgemeinen Wohlbefindens das Programm abrunden.
Kurze Wege beschleunigen Heilungsprozess
Es vereint also unterschiedlichste Behandlungsarten an einem Ort, sodass kurze Wege den Heilungsprozess beschleunigen und gleichzeitig lokale Kliniken entlastet werden. Es entsteht an diesem Ort ein fließender Übergang zwischen der Versorgung kranker Patienten und deren Rückführung in einen normalen Alltag. Dazu trägt auch das „Medi-Hotel“ bei, das Patienten deren Übergang von der Behandlung zur Genesung und der schließlichen Entlassung erleichtern soll. Dieses „Hotel“ mit hochmoderner und umfassender medizinischer Ausstattung kann bis zu 60 Patienten beherbergen.

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Neben den zahlreichen Gesundheitseinrichtungen auf 8 000 m² beherbergt der Bezirk auch ein kommerzielles Bürogebäude für eine Vielzahl an Arbeitsbereichen sowie ein Hotel. Auch ein Wohngebäude, das speziell auf Bewohner mit körperlichen Behinderungen ausgerichtet ist, gehört zum Konzept.
Gemeinschaftsgefühl statt Isolation
Einen Fokus bildet das moderne Zentrum für psychische Gesundheit mit über 40 Einzelzimmern. Insgesamt ergänzen ein Café, verschiedene Bars, ein Restaurant sowie einen Supermarkt das Programm. All diese Angebote sollen den Erkrankten ein Gefühl der Normalität schenken und eine lokale Gemeinschaft erschaffen. Letztere fehlt kranken Personen häufig, die oftmals isoliert leben und zum Teil kaum soziale Kontakte pflegen können. Die kompakte Gestaltung des Bezirks fördert die Gemeinschaftsbildung, sodass regelmäßige Treffen möglich sind.
Die Anzahl unterschiedlicher gesundheitsförderlicher Angebote an einem Ort macht den Bezirk einzigartig. Vor allem, wenn man sich beispielsweise die Gestaltung von Gesundheitszentren für psychische Erkrankungen vielerorts vor Augen führt – grau und in die Jahre gekommen. Die ansprechende Gestaltung leistet keinen unerheblichen Beitrag zur Genesung der Patienten.
„Es ist besonders aufregend, an der Schaffung von Westaustraliens erstem Medi-Hotel beteiligt zu sein. Wir hoffen, dass es einen neuen Maßstab für Gesundheit und Wellness setzen wird.“
– Peter Dean, Designleiter Hassell
Breite Palette an Nachhaltigkeitsmaßnahmen integriert

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Insgesamt legen die Architekten Wert darauf, den Bezirk bewusst mit dem öffentlichen Raum in Einklang zu bringen, um die Bewohner der Stadt mit dem Gesundheitszentrum zu verbinden. Auch der Aspekt Nachhaltigkeit spielt bei dem Konzept eine große Rolle, wobei die Balance aus Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit im Mittelpunkt steht. Dafür sorgt eine breite Palette an Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie Solarenergie und nachhaltiger Verkehr sowie umweltfreundliches Abfallmanagement.
Die Architekten hoffen, dass sowohl Patienten als auch Einheimische den neuen Bezirk positiv aufnehmen.
„Alles wurde bewusst so gestaltet, dass es sich gegenseitig ergänzt. Wir wollen eine Wellness-Gemeinschaft erschaffen, in der Patienten, Personal und Einheimische wirklich einen positiven Unterschied spüren werden.“
– Jeff Menkens, Hassell-Direktor
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