
© Reiulf Ramstad Arkitekter

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Gelegen auf Oslos Museumsinsel Bygdøy, in einzigartiger Lage im Fjord mit Blick auf das Stadtzentrum befindet sich das Museum Fram. Hier dreht sich alles um die Geschichte der Polarforschung. Und wie könnte diese Geschichte besser vermittelt werden, als in einem Polarschiff selbst? Kein anderes Holzschiff war je soweit nördlich unterwegs wie die Fram. Neben der Vermittlung der Geschichte geht es in dem Museum ebenfalls darum, Umwelterziehung zu betreiben, um Wissen über die Aufrechterhaltung der wertvollen Natur zu vermitteln.
Innerhalb eines geschlossenen Wettbewerbs wurde 2020 das Architekturbüro Reiulf Ramstad Arkitekter ausgewählt, das Museum um einen gebührenden Neubau zu erweitern. Im nordwestlichen Teil des Grundstücks befindet sich bald auf 2.600 m2 der dreistöckige Neubau Framtid. Der neue Flügel ergänzt den Bestand, in dem neben der Fram auch das Schiff Gjøa sowie deren Artefakte ausgestellt sind, um zahlreiche Bereiche und Annehmlichkeiten. Ein einladendes Café befindet sich an der Nordseite des Gebäudes, das über das Ufer und den dort befindlichen Bootsshuttle zugänglich sind. Das bislang private Ufer steht nun allen Besuchenden offen.

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Neben dem Café umfasst die Erweiterung auch offene Begegnungsstätten, ein Auditorium sowie weitere Ausstellungsräume. Letztere liegen tief im Gebäudeinneren. Sie umfassen eine vollständige Beleuchtungssteuerung, um sinnliche Erfahrungen zu ermöglichen. Verschiedene Durchgänge verbinden die Räumlichkeiten mit den drei übrigen Flügeln. Größere Gruppen wie beispielsweise Schulklassen können sich auf dem flexiblen Außenamphitheater treffen, das auch als Außenbereich für das Café dient.
Holz dominiert die Erweiterung
Der Grundriss folgt dem aktuellen Konzept des bestehenden Museums. Es ist ein längliches, simples und senkrecht zum Wasser ausgerichtetes Gebäudevolumen aus Holz. Das für den Schiffskörper verwendete Holz stammt aus lokaler Produktion und bietet eine hohe Flexibilität bei der Anpassung an sich ändernde Bedürfnisse. Weniger nachhaltige Materialien wie Beton finden hingegen nur sehr sparsam Verwendung. Glasfassaden gibt es einzig an den Stellen, an denen sich ein besonders schöner Blick auf den Fjord und die Naturlandschaft bietet. Auch einige Treffpunkte für die Besuchenden sind zur sich zum Fjord hin öffnenden Glasfassade ausgerichtet. Dadurch werden sie großzügig durchleuchtet und schaffen eine angenehme Atmosphäre. Eine Brücke verbindet den hölzernen Neubau mit dem Rest des Museums. Sein gewölbtes Dach hebt sich deutlich von bestehenden Volumen des Museums ab.

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Neben dem Materialeinsatz wählen die Architekten auch insgesamt bewusst einen nachhaltigen Ansatz, um die Auswirkungen auf die Umwelt gering zu halten. Die Architektur von Framtid steht beispielhaft dafür, wie wir uns um unsere Umwelt kümmern sollten. Ein wichtiger Aspekt der Polarexpeditionen war die Klima- und Umweltforschung. Laut den Architekten will das Museum wie die Besatzungen von Fram und Gjøa seine Gäste dazu anregen, sich Wissen über Umweltbildung im Hinblick auf den Klimawandel anzueignen und nachhaltige Lösungen zu suchen.
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