CAMILLE WALALA: BUNTE VISION FÜR DIE OXFORD STREET

© by Camille Walala with Omni Visual

Inspiriert von den leeren Londoner Straßen während des Lockdowns im Frühjahr, entwickelte die Designerin Camille Walala eine fußgängerfreundliche Vision voller Pflanzen und unter Berücksichtigung des menschlichen Maßstabs für die Oxford Street – eine Straße, dessen Fußgänger(un)freundlichkeit schon lange ein brisantes Thema in Stadtentwicklungskreisen ist. Ihr Beitrag zeigt, das die stadtgestalterischen Ideen und Visionen von Künstlerinnen und Künstlern großes Potenzial aufweisen und ernstgenommen werden sollten.

© by Camille Walala with Omni Visual

Ist die Vision nur der Anfang?

In ihrer Vision konzipiert Walala die Londoner Hauptstraße als urbanen Raum für die Menschen ohne Verkehr und Hektik, der durch farbenfrohes Stadtmobiliar und natürliche Elemente wie Bäume, Pflanzen und Wasser zur innerstädtischen Entschleunigungsinsel wird. Mit einer kostenlosen AR-App können die Betrachtenden die 3D-Bilder vom Smartphone aus entdecken und skalieren. Das Projekt ist Ausdruck ihrer Liebe und Dankbarkeit gegenüber der britischen Metropole, in der die Designerin seit 23 Jahren lebt und auch ihre Karriere begann. Gleichzeitig möchte sie mit ihrem Gegenentwurf zu den meist homogenen Hauptstraßen auf die Bedeutung urbaner Räume für unsere mentale Gesundheit und unser Wohlbefinden aufmerksam machen. Beides wurde seit Beginn der Corona-Pandemie in besonderem Maße herausgefordert. Die erdachte Oxford Street lehnte Walala dabei an die gesellschaftlichen Funktionen der Agora im antiken Griechenland an. Dementsprechend sollen die Menschen dort zusammenkommen, pausieren, spazieren usw. Das Design verkörpert die harmonische Koexistenz von Natur und Menschengemachten und geht über die reine Funktionalität hinaus.

© by Camille Walala with Omni Visual

„This project is my what-if portrait of the city of tomorrow, and my own projection of what the London I love might one day look like. In times such as these, when the future is uncertain, strain on mental health is high, and many of us are facing tough challenges in our lives, I believe it’s crucial to hang on to what hope we can for the future, and to spread joy in the present. That’s what I’ve tried to do with my vision for Oxford Street, and that’s, ultimately, what all my art is for. This city has taught me that.“ ­­– Camille Walala

 

 

 

© by Camille Walala with Omni Visual

Ästhetik über Minimalismus

Angetrieben von der Überzeugung, dass Farben und Muster Positivität erzeugen, Emotionen beflügeln und die Stimmung verbessern, beteiligte Walala sich in den letzten Jahren an anspruchsvollen Projekten im öffentlichen Raum wie dem ikonischen Voll-dassadenmural am Old Streets „Dream Come True“-Gebäude oder der Transformation der South Morton Street in eine „Walala Lounge“ mit buntem Straßenmobiliar und Blumenkübeln. Mit ihren Designs zählt Camille Walala zu den „New London Fabulous“ – eine Bezeichnung für eine Reihe aufstrebender Künstlerinnen und Künstler wie auch Adam Nathaniel Furman, Yinka Ilori und Morag Myerscough, die in ihren Werken Zurückhaltung und Minimalismus eines hoch ästhetischen, sinnlichen Stils zuliebe ablehnen und kräftigte Farben, Muster sowie Ornamente zur Gestaltung nutzen. In Oxford Street verbindet Walala diese ästhetische Bewegung mit dem gesellschaftlichen Dialog über Gesundheit, Architektur und Gesellschaft.

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