
© HENN and C.F. Møller Architects
Das dänische Architekturbüro C. F. Møller Architects hat gemeinsam mit dem Münchner Architekturbüro HENN einen internationalen Wettbewerb zur Gestaltung des LMU-Klinikum in Großhadern gewonnen. Die Jury wählte das Team einstimmig aus einem Pool von 18 Planungsteams aus. Sie überzeugten mit einem Entwurf, der eine komplette Umwandlung der bestehenden Bausubstanz umfasst. Im Ergebnis soll das Klinikum eine grüne, vernetzte und angenehme Umgebung werden, in der Forschung, Lehre und vor allem zukunftsfähige medizinische Versorgung stattfinden können.

© HENN and C.F. Møller Architects
Fokus liegt auf Wohlbefinden der Menschen vor Ort
Nicht nur die robuste Struktur, die trotzdem flexibel Raum für künftige Anpassungen und Entwicklungen aufweist, überzeugte. Es ist auch das gewählte Zusammenspiel der Farb- und Materialkonzeption, das den Ansprüchen der Patient:innen, Besucher:innen sowie Mitarbeiter:innen vor Ort Rechnung trägt. Der Fokus des Entwurfs liegt darauf, dass die Menschen, die sich in dem Neubau sowohl im Inneren als auch im Äußeren aufhalten, dort wohlfühlen können. Es ist dazu neben dem Versorgungsbau auch ein großer Park geplant, der das Herzstück des Entwurfs darstellt. Der Park bildet die Lunge der gesamten Entwicklung und dient als Begegnungsort für alle Menschen vor Ort: Hier können Patient:innen Zeit mit ihren Besucher:innen verbringen, Studierende auf das wissenschaftliche Personal treffen und sich gemeinsam in einer angenehm offenen Umgebung austauschen.
„Wir sind sehr stolz darauf, als Siegerteam ernannt zu sein, und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit HENN und dem restlichen Team sowie der LMU, um einen Neubau und einen Campus zu realisieren, der den baulichen Ansprüchen und Anforderungen an ein Universitätsklinikum der Zukunft gerecht wird und gleichzeitig das urbane Erscheinungsbild auf Basis der Prinzipien der Healing Architecture und dem Fokus auf den Menschen aufwertet“
– Klavs Hyttel, Architekt und Partner bei C.F. Møller Architects
Naturbezug soll Genesungsprozess und Wohlbefinden fördern
Das Besondere an dem Entwurf ist auch die Vernetzung zwischen dem inneren und äußeren Teil der Entwicklung. Durch die Dachbegrünung des logistischen Zentrums und des Hauptbaus des Krankenhauses sowie die Schaffung zahlreicher Terrassen im Inneren, gehen natürliche, grüne Elemente auch in den Innenraum der Klinik über. Dieser Naturbezug soll zum einen den Genesungsprozess beschleunigen und das Wohlbefinden der Patient:innen steigern, aber auch zur atmosphärischen Vielfalt innerhalb des Neubaus beitragen. Die Innenhöfe, Terrassen und Gärten sorgen zudem für eine maximale natürliche Belichtung und Durchlüftung, die die hohe Aufenthaltsqualität zusätzlich steigern. Bei den Entwürfen von C. F. Møller Architects und HENN steht der Mensch im Mittelpunkt.

© HENN and C.F. Møller Architects
Sechs neue Klinikzentren geplant
Insgesamt umfasst der Neubau des Klinikums der Ludwig-Maximilians-Universität sechs neue Klinikzentren. Es ist das größte staatliche Bauprojekt in Bayern seit dem Bau des Krankenhauses in den 60er Jahren. Der aktuelle Wettbewerb bezog sich auf den ersten Bauabschnitt, der drei dieser geplanten Zentren umfasst. Sie bilden etwa 60 % des gesamten Bauvolumens der neuen Klinik. Auf einer Fläche von 70.000 m2 entsteht dabei zunächst das Herz-Lungen-Gefäß-, das Onkologische sowie das neue Diagnostikzentrum. Im Anschluss ist sowohl der Bau eines Becken-, Bauch- und Transplantationszentrums als auch eines Kopfzentrums und eines Muskuloskelettalen Zentrums geplant. Darüber hinaus sollen auch weitere Einrichtungen für Lehre, Forschung und Logistik entstehen.

© HENN and C.F. Møller Architects
Insgesamt will man dem Neubau ein urbanes und vor allem humanes Erscheinungsbild schenken. Nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts werden deshalb die in die Jahre gekommenen Bestandsbauten nach und nach abgerissen, um einem stimmigen und offenen Gebäudeensemble den Weg frei zu machen. Diese Offenheit des Ensemble wird durch eine modulare Struktur erreicht, die das Bild auflockert und zudem eine flexible Erweiterung für künftige Anpassungen zulässt. Diese Flexibilität führt auch zu einer gesteigerten Nachhaltigkeit des Baus.
Daneben wird großer Wert darauf gelegt, klare Orientierung durch kurze Wege und ein einladendes Design zu bieten. Alle sechs medizinischen Zentren sind über ein Hauptverbindungselement miteinander verknüpft und zugänglich. Direkt an diese Hauptachse angeschlossen ist ein großzügiger Eingangsbereich, der die Besucher:innen einladend in Empfang nimmt.
Schreibe einen Kommentar