In der Diskussion um die Zukunft unserer Städte vermischen sich individuelle Wünsche mit konkreten Herausforderungen. Das Ziel ist dasselbe: Wir wünschen uns eine Stadt der kurzen Wege, in der urbane Lebensqualität für alle Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Geschlechtern, Lebensstilen, Altersgruppen und Herkunft gewährleistet wird. Wir wünschen uns qualitativ hochwertige Nachbarschaften und Wohnräume sowie attraktive öffentliche Räume und einen gelungenen Mix aus Gewerbe- und Büroimmobilien. Sollen diese Wünsche künftig Realität werden, bedarf es vor allem eins: Der Überwindung von Distanzen. Und das gilt nicht nur für die Aufhebung der strikten Trennung zwischen Metropolen und ländlichen Regionen, sondern auch für die Aufhebung scheinbar unsichtbarer Distanzen, die Urbanität mit sich bringt. So sehr Wohnquartiere mit dem Bild der „Nachbarschaft“ und „Gemeinschaft“ auch werben, scheitern sie doch letztendlich, wenn sich ihre Bewohner in der Anonymität des Großstadtlebens verlieren oder sie zu solchen Quartieren werden, die sich nur eine bestimmte Einkommensklasse leisten kann. In welcher Ausprägung wir Distanzen – seien sie räumlicher, gesellschaftlicher oder sozio-kultureller Natur – in und außerhalb unserer Städte vorfinden und überwinden können und an welchen Stellen es unabdingbar ist, Distanz zu wahren – das möchten wir in unserer kommenden polis Ausgabe beleuchten