Die Situation, wie sie sich heute darstellt, lässt sich folgendermaßen zusammenfassen: eine steigende Anzahl von Studenten und Auszubildenden, die es in Großstädte oder beliebte Universitätsstädte zieht, trifft auf Wohnungsknappheit an den jeweiligen Orten. Die beiden Ökonomen Björn Seipelt und Dr. Philipp Deschermeier vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln haben sich im Auftrag des Deutschen Real Estate Funds dem Thema angenommen und die Mietpreisentwicklung in 15 deutschen Städten von 2010 bis 2016 untersucht – zum einen haben sie den Gesamtmarkt studentischer Wohnangebote auf Grundlage von Daten des Immobilienportals „Immobilienscout24.de“ verglichen. Zum anderen wurde die durchschnittliche Miete für die „studentische Musterwohnung“ (30 Quadratmeter, normale Ausstattungsqualität, Einbauküche etc.) in den gleichen 15 Städten unter die Lupe genommen.
Die Ergebnisse sind jetzt in einer kompakten Studie zu finden: „Richtig überrascht hat uns Osnabrück. Das ist ja eigentlich nicht die Stadt, die man sofort auf dem Zettel hat, wenn man an den angespannten Wohnungsmarkt denkt“, sagt Autor Dr. Philipp Deschermeier und meint damit den um gut 25 Prozent gestiegenen durchschnittlichen Mietpreis für studentisches Wohnen in der Stadt – Osnabrück liegt damit gleichauf mit den Metropolen Stuttgart (21,4 Prozent Mietpreissteigerung) und München (24,8 Prozent). „Das liegt daran, dass in Osnabrück ein hoher Zuzug stattfand – im Vergleich zur Größe der Stadt. Vor allem Studenten und Arbeitnehmer kamen und trafen auf wenig Leerstand. Deshalb gingen die Mieten durch die Decke“, so Deschermeier.
Ansonsten blieben Überraschungen eher aus: die Mieten sind durchweg teurer geworden. Der höchste Preisaufschlag ist in Berlin zu verzeichnen mit einem Plus von 53 Prozent. Mit etwas Abstand folgen München (rund 40 Prozent Preisaufschlag) und Stuttgart (gut 35 Prozent). Am günstigsten wohnt es sich wie vor sechs Jahren bereits immer noch in Leipzig mit einer durchschnittlichen Miete für die „studentische Musterwohnung“ von 316 Euro. Doppelt so viel und damit die höchsten Wohnkosten verzeichnet – ebenfalls wenig überraschend – München mit durchschnittlich 615 Euro.
Nähere Informationen und die gesamte Studie sind auf der Webseite des Instituts abrufbar.
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