Wasserknappheit ist ein Thema, das Menschen überall auf der Welt beschäftigt. In Zukunft sogar noch stärker, wenn der Klimawandel sowie das Bevölkerungswachstum weiterhin so kontinuierlich voran schreiten, wie es in den letzten Jahren der Fall war. Aktuell sollen etwa zwei Drittel der Menschheit mindestens einen Monat im Jahr unter Wassermangel leiden. Weltweit wird an Plänen gearbeitet, wie man das ändern kann.
Wasseraufbereitungsanlagen sind ein beliebter Ansatz, der auch im dänischen Hillerød Anklang gefunden hat, einer Kleinstadt 40 Kilometer von Kopenhagen entfernt. Dort befindet sich der Klima- und Umweltpark Solrødgård, der eine solche Wasseraufbereitungsanlage darstellt. Was genau das ist? Eine Anlage zur zielgerichteten Veränderung der Wasserqualität. Sie senkt den Wasserverbrauch, indem sie Schmutzwasser filtert und es somit wieder verwertbar macht, kann aber auch fehlende Stoffe im Wasser ergänzen.
Der Solrødgård kombiniert eine Parklandschaft mit weitläufigen Wegen für Spaziergänger, auf denen sie jede Menge über den Umgang und den Prozess der Wiederaufbereitung des Wassers lernen können. Seit 2017 gibt es die Anlage im Park, die vom Ingenieursbüro Orbicon gebaut wurde. Gottfried Paludan Architekten hatten den Masterplan für den 50 Hektar großen Park entworfen, nun wird das Kopenhagener Architekturbüro Henning Larsen die Gestaltung der Parklandschaft sowie der Außenfassaden der Aufbereitungsanlage in die Hand nehmen, um die Anlage für Besucher ansprechender zu gestalten und sie sich mit dem Thema stärker konfrontieren. Auch auf dem begrünten Dach der beiden Produktionshallen der Anlage wird der Park fortgesetzt; die Gebäude werden dort über eine Metallbrücke miteinander verbunden.
Am Boden werden beiden Gebäude werden durch eine angelegte Straße sowie einen kleinen Bachlauf voneinander getrennt. Die Fassaden aus Glas ermöglichen Besuchern einen Blick ins Innere der Anlage. Auf dem Dach befinden sich zudem Glaselemente, die zum einen Licht ins Innere der Gebäude geben, zum anderen auch von dort aus den Besuchern Einblicke ins Geschehen zu bieten, wo täglich Tausende Kubikmeter verbrauchten Wassers aufbereitet werden.
Parkbesucher können hier Verweilen, den Blick vom erhöhten Dach aus genießen, von dem aus man sogar das Meer erahnen kann. Ziel der Verschönerung durch begrüntes Dach, kleinem Garten, Gestaltung mit verwittertem Stahl und raumhohem Gras ist es, die Besucher dazu einzuladen, eine solche Anlage zu besichtigen, die visuell eigentlich oft wenig ansprechend ist, um auf die Thematik der Wasserknappheit aufmerksam zu machen und dem Besucher die möglichen Lösungsansätze buchstäblich vor Augen zu führen.
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Rendering © Henning Larsen | Fotos © Jacob Due
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