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INNOVATIONSSTADTTEIL GRASBROOK
Grasbrook – der Industriestandort am Hamburger Hafen war ursprünglich als Fläche für die Olympia geplant, die Bewohner lehnten per Volksentscheid ab. Hamburgs Senat hat nun vor einigen Wochen entschieden, dass auf der Fläche ein „Innovationsstadtteil“ mit 3000 Wohnungen, 16.000 Arbeitsplätzen und guter Verkehrsanbindung entstehen soll. Letztere soll vor allem durch eine voraussichtliche Erweiterung der U4-Strecke realisiert werden.
Es soll ein Viertel werden, das durch eine Mischung aus Wohnviertel und Hafenwirtschaft geprägt ist. 6000 Menschen können in den geplanten Wohnungen Platz finden. Es wird angestrebt, den Stadtteil weitestgehend autofrei zu halten und ansonsten auf E-Mobilität zurückzugreifen. Dies soll dadurch erreicht werden, dass sich auf 40 Prozent der an Wohnungen angesiedelten Stellplätzen E-Ladesäulen befinden sollen, auf 30 Prozent außerdem Car-Sharing-Plätze. Solarpaneele sollen für saubere Energie sorgen.

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Das Viertel liegt zwischen Stadt und Hafen, südlich der Elbe und soll insgesamt 64 Hektar (mit Wasserflächen) groß sein. In Zukunft sollen dort moderne Wohnungen entstehen. Der Stadtteil soll die Aspekte Freizeit, Kultur, Wohnen und Arbeiten miteinander in Einklang bringen.
Innerhalb sind drei Quartiere geplant, die mal den einen, mal den anderen der vier Aspekte stärker fokussieren. In den Moldauhafen- und Freihafenelbquartieren sollen die bestehenden Flächen in eine vielfältige Mischnutzung umgewandelt werden, sodass die Bewohner dort Wohnungen und Arbeitsplätze finden können. Dort dürfen auch Kitas, Sportangebote und eine Grundschule nicht fehlen.
HAFENTORQUARTIER
Das Hafentorquartier hingegen ist als urbanes gewerbliches Quartier für emissionsarme hafenwirtschaftliche Nutzungen geplant. Hier will man Unternehmen als Standort eine langfristige Perspektive bieten.
Ein Highlight des Viertels wird auch die vier Kilometer lange, öffentlich zugängliche Promenade mit zahlreichen Freiflächen am Elbufer sein. Eine weitere Besonderheit wird der neue Hauptstandort des Deutschen Hafenmuseums sowie der Liegeplatz der „Peking“ sein.
BETEILIGUNGSPROZESS
Besonders war auch das Vorgehen im Vorfeld des Beschlusses: Es gab zahlreiche öffentliche „Werkstätten“, um die Bevölkerung bei dem Transformationsprozess zu beteiligen. Über eine Online-Beteiligung gab es erstmal die Möglichkeit für Bürger, tatsächlich am Prozess teilzuhaben.
Insgesamt ist es den Initiatoren und der Stadt auch wichtig, dass keine zweite Version der Hafencity entsteht, sondern von den neuen Entwicklungen vor allem auch der Stadtteil Veddel profitieren wird.
Diese neuen Entwicklungen sind natürlich nicht ganz günstig. Ein Drittel der Fläche soll öffentlich gefördert werden. Die Stadt plant, 120 Millionen Euro in die Infrastruktur und Logistik zu investieren. Es ist neben der U4-Streckenerweiterung unter anderem eine Art „Parkhaus“ geplant, das im Grunde sechs Geschosse an Logistikflächen von insgesamt 220.000 m² übereinander stapelt.
ZEITABLAUF

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Die Fertigstellung eines Funktionsplans wird bis April 2021 erwartet. Zuvor schafft man bis zum nächsten Frühjahr erst einmal ein größeres Gesamtbild und präsentiert die Entwürfe der einzelnen geplanten Bauten. Daran schließt sich die Erschließung des Areals an. Der Baubeginn erster Gebäude ist für 2024 geplant.
Es ist insgesamt ein Stadtteil mit attraktiven Grünanlagen und hochwertigen öffentlichen Stadträumen am Wasser für alle Hamburger geplant. Er soll nachhaltige, wirtschaftliche und umweltbezogene Impulse setzen.
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