IDEE DER WOCHE: MODULARER, NACHHALTIGER PROTOTYP FÜR SCHULEN IN AFRIKA

© Valentino Gareri

Der italienische Architekt Valentino Gareri hat einen modularen, kostengünstigen und nachhaltigen Prototyp für Bildungseinrichtungen in afrikanischen Regionen entwickelt. Dieser Prototyp sieht einstöckige Gebäude mit 42 m² Größe vor, die mit lokalen Materialien und Bautechniken hergestellt werden sollen. Die Räume stellen ein ideales Klassenzimmer für 20 bis 25 Schülerinnen und Schüler dar. Ein zentraler Korridor verbindet alle Räume miteinander. Das Besondere an dem Konzept ist die Anordnung der Module: Alle Flure und Räume sind um einen großen Innenhof im Freien herum angeordnet, der als Pausenhof und Treffpunkt für die Schüler dient.

Nachhaltiger Sonnenschutz fördert Konzentration

© Valentino Gareri

Das Gebäude ist von modularen Elementen mit einer dreieckigen Geometrie umgeben. Diese haben eine strukturelle Funktion und stützen das Dach des Baus. Jedes dieser Elemente ist mit einem Blumen- bzw. Pflanzkasten ausgestattet, in dem Pflanzen gedeihen können. Die Konstruktion ist darauf ausgelegt, dass sich die Pflanzen über ein Drahtgitter auf dem Dach ausbreiten können, sodass sie einen natürlichen und nachhaltigen Sonnenschutz bieten. Dies verhindert eine zu starke Erwärmung der Klassenzimmer, um die Konzentration der Kinder nicht zu beeinträchtigen.

Um nachhaltig Energie zu erzeugen, können außerdem Photovoltaik- und Sonnenkollektoren installiert werden. Darüber hinaus dienen die geometrischen Elemente als Regenwasserspeicher. Unter jedem Pflanzkasten befindet sich ein Wassertank, wobei traditionelle lokale Tanks verwendet werden können. Auf diese Weise kann jedes Modul einen Kubikmeter Regenwasser sammeln. Dieses kann wiederum zur Bewässerung der Vegetation genutzt werden. Auch andere Bedarfe der Schule, wie sanitäre Anlagen, können dadurch abgedeckt werden.

Lokale Kunst und Architektur inspirieren Modul-Design

© Valentino Gareri

Die Form der Elemente ist laut Valentino Gareri am besten geeignet, um diese Funktionen zu implementieren. Dabei ist es wichtig, vor allem Sonnenschutz bei gleichzeitig genügend einfallendem Tageslicht ins Klassenzimmer zu gewährleisten. Die farbenfrohen Muster lokaler Kunst sowie die traditionelle Architektur mit dreieckigen Heudächern inspirieren das Design des Konzepts.

Ein Vorteil des modularen Charakters des Prototyps ist vor allem die Möglichkeit der Erweiterung. Wenn zukünftig Bedarf an weiteren Klassenzimmern besteht, kann man neue Module leicht hinzufügen. Die Module können natürlich auch auf andere Weise genutzt werden als für den Unterricht. Sie können flexibel als medizinische Aufnahmestellen, Werkstätten oder auch temporäre Unterkünfte für Lehrer oder Ärzte genutzt werden. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert