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Unter der Leitung des chinesischen Architekten Ma Yansong entwickelte das Architekturbüro MAD Architects den Entwurf für ein neues nachhaltiges Mobilitäts- und Logistikzentrum, kurz: MoLo, entlang der westlichen Grenze des Milano Innovation District (MIND). Ebenfalls am Entwurf beteiligt waren die Büros Open Project und Progeca sowie der Architekt Andrea Nonni.
Das Konzept des MoLo fügt sich harmonisch in die wissenschaftliche Forschungs- und Bildungs- sowie Geschäfts- und Freizeitlandschaft des kürzlich entwickelten MIND nordwestliches des Stadtzentrums von Mailand ein. An der Grenze zwischen zwei Gemeinden soll der 28,5 m hohe Komplex auf einer Gesamtfläche von 86.800 m2 als Verbindungsglied beider Orte fungieren. Auf einem Grundriss von 170 mal 50 m bietet das MoLo eine Bruttogeschossfläche von rund 11.200 m2, die sich auf sieben oberirdische sowie eine unterirdische Ebene verteilen. Im Erdgeschoss bietet das Zentrum künftig 3.000 m2 Gewerbefläche sowie Labore, Büros und einen Supermarkt. Um fließende Grenzen zwischen Innen- und Außenbereich zu erzeugen und gleichzeitig eine Verbindung zwischen dem MoLo und dem nahe gelegenen Rho-Arese-Park zu schaffen, setzt das Team auf eine offen gestaltete Galerie, die das Erdgeschoss diagonal durchquert. Für die Deckengestaltung ist eine wolkenartige Skulptur vorgesehen, die sich in Richtung der Fußgängerbewegung windet.

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Herzstück des Bauprojekts ist ein fünfstöckiges Parkhaus, das sich durch vertikale Fassadenbegrünung auszeichnet und sich in der Umgebung sichtbar als neue Landmarke präsentiert. Die Parkdecks bieten Platz für insgesamt 1.500 Autos und sollen Abstellmöglichkeiten für Anreisende aus der Rho Gemeinde und anderen Hauptverkehrsrouten entlang des westlichen Teils des Viertels zur Verfügung stellen. Dahinter verbirgt sich die Idee, dass die Menschen das Auto stehen lassen und stattdessen das Viertel zu Fuß erkunden sollen.
Neben der großzügigen Fassadenbegrünung setzt MAD auf eine mehr als 8.000 m2 große Photovoltaikstruktur als nachhaltiges Gestaltungselement. Darüber hinaus verfolgt das Team LEED-Standards und errichtet den Bau gemäß der DfMA-Methode (Design for Manufacturing and Assembly), die einen effizienten Bauprozess inklusive reduzierter Materialabfälle und Arbeitsstunden ermöglicht. Im Zuge dessen wird der Gebäudekomplex in einer vorgefertigten Betonrahmenstruktur errichtet. Der Baubeginn ist für dieses Jahr geplant.
Gestaltet als einladendes Eintrittstor und Bildungsraum für Mobilitätsfragen soll das MoLo nach seiner Fertigstellung den Menschen ermöglichen, innovative Verkehrstechnologien persönlich kennenzulernen und schließlich einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität zu leisten.
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