
© Hou Bo Wen
Das Liyang Museum liegt im südöstlichen Teil des Yan Lake Parks in Liyang, Jiangsu Provinz, China und stellt dort eine Verbindung zwischen dem urbanen Raum und der natürlichen Landschaft her. Räumlich stehen dem Museum seit September letzten Jahres überirdisch 12,000 m2 und unterirdisch 7,000 m2 zu Verfügung. Auftraggeber für das Projekt war Suwan China Cooperation Demonstration Area Construction Co., LTD. Der Entwurf für die Kulturstätte stammt vom Architekturbüro CROX, dessen Konzepte eine ausbalancierten Beziehung zwischen den Nutzern und der Umwelt anstreben.

© Xia Zhi
Jiaoweiqin
Das Highlight des Projekts bildet die geschwungene architektonische Form. Inspiration für das Design schöpfte CROX Director C.R. Lin aus einer Geschichte aus der späten Han Dynastie. Die Geschichte erzählt von einem Mann der Holz eines Blauglockenbaumgewächses verbrannte, um sein Abendessens zu kochen. Yong Cai hörte im Vorbeigehen, wie das Holz im Feuer knackte. Er erkannte sofort, dass es sich bei dem Holz um ein besonderes Stück handelte und wies den Mann darauf hin. Yong Cai nahm das Stück Holz aus dem Feuer und schuf daraus ein Musikinstrument mit einem wunderschönen Klang. Den Namen „Jiaoweiqin“ erhielt das Instrument aufgrund seines verbrannten Endes (jiāo kann u. a. mit verbrannt übersetzt werden). Jiaoweiqin ist eines der kulturellen Symbole Liyangs, welches im Museumsdesign architektonisch interpretiert wurde.

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Architektonische Melodien
Bei Entwicklung des Gebäudedesigns setzte sich das Architektenteam sowohl mit der Beziehung von Melodie und Natur als auch der Interaktion zwischen Mensch und Architektur auseinander. Das Ergebnis vereint KEJING (Visualisieren und Szenarisieren), XUANGE (Hängen und Singen) und LIUZHUANG (Fließen).
Die Basis des Komplexes bildet der hügelige Untergrund, auf dem der Gebäudekörper teilweise aufliegt. Für die Gestaltung des oberen Gebäudeteils schufen die Architekten eine Optik, die wie Poesie geschmeidig und nachdenklich wirken soll und gleichzeitig Bezug zum Jiaoweiqin nimmt. Als Material wählte CROX, in Anlehnung an das chinesische Instrument, eine Aluminiumverkleidung in Holzoptik. Das Innere des Museumsgebäudes beherbergt die Ausstellungsräume zur „Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft“ sowie Konferenz- und Schulungsräume und weitere funktionale Flächen.

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Die Uferlage am See ermöglicht vielfältige Zugänge und Aussichten mit denen die Architekten Bezug zur Architekturtheorie Colin Rowes nehmen, während sich das Design optisch in die Umwelt einfügt. Den Haupteingang des Museums bildet ein Vorplatz im Südwesten direkt unter dem aufgesetzten Baukörper, der die Besucher in den zentralen Innenhof der Institution führt und das Potenzial zum beliebten Aufenthaltsort aufweist. Zusätzlich verfügt das Gebäude über eine Aussichtsplattform und eine Dachterrasse.
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