
© Sheppard Robson
Cityscape House soll es heißen, das Luxushotel der Zukunft, das nicht nur einen spektakulären Aufenthalt verspricht, sondern gleichzeitig auch noch den ökologischen Fußabdruck der Stadt London verbessern soll.
Das Luxushotel der Zukunft
Die Pläne für den innovativen Bau im Herzen der Stadt stammen aus der Feder des britischen Architekturbüros Sheppard Robson im Auftrag der familiengeführten Dominvus Group aus London. Das luxuriöse Hotel soll anstelle eines veralteten Bürogebäudes den Stadtraum zukünftig nicht nur visuell, sondern auch klimatisch aufwerten. Durch die Integration einer 40.000 m2 großen und mit über 400.000 verschiedenen Pflanzen üppig bestückten Außenfassade soll das Gebäude jährlich über acht Tonnen Kohlenstoff aufnehmen, sechs Tonnen Sauerstoff produzieren und die lokale Temperatur um drei bis fünf Grad Celsius senken. Die grüne Fassade, auch „Wohnwand“ genannt, soll darüber hinaus wesentlich zur Verbesserung der lokalen Luftqualität beitragen, indem sie jährlich etwa 500 kg Partikel abfängt. Aber auch die Dachterrasse wird einbezogen: Hochbeete, in denen bedrohte und einheimische Wildblumenarten gedeihen können, setzen bunte Akzente und sollen eine gemütliche Kulisse für einen einmaligen Ausblick bieten. Damit orientiert sich das Projekt an der Urban Greening Policy, die der Londoner Stadtrat auf den Weg gebracht hat und die Strategien zur Förderung von mehr und besserer städtischer Ökologisierung beinhaltet. Von der Dachterrasse aus haben zukünftige Besucher außerdem einen unglaublichen Blick auf die berühmte St. Paul’s Cathedral und die angrenzenden Stadtviertel.
Mischnutzung der Extraklasse

© Sheppard Robson
Rund 380 Zimmer sollen in dem Fünf-Sterne-Hotel Platz finden. Darüber hinaus sind attraktive Arbeitsbereiche (Single- und Coworking), Meeting- und Eventräume sowie eine Skybar im zehnten Stock vorgesehen. Entspannung verspricht hingegen der Spa- und Wellnessbereich im Erdgeschoss. Das ebenfalls im Erdgeschoss eingeplante Hotel-Restaurant soll darüber hinaus auch solche Gäste anlocken, die nicht vorhaben sich dort über Nacht einzuquartieren. Allein die exzellente Lage des Gebäudes in der neuen kulturellen Meile Londons, nahe des Holborn Viaducts, dem ehemaligen Kopfbahnhof, spricht für sich.
Transformation des Stadtraums
Die Pläne für das Cityscape House wurden erst kürzlich der Verwaltung vorgelegt. Sie könnten einen durchaus relevanten Beitrag bei der Transformation des Stadtraums rund um den beliebten Smithfield-Market – einer der ältesten Märkte Großbritanniens und der Fleischgroßmarkt des Landes – hin zu einer neuen Kulturdestination leisten. Nicht nur weil Architektur und Innovation des Entwurfs im Bereich der Nachhaltigkeit ein kreatives Statement setzen, sondern auch weil zunehmende Besucherzahlen ein entsprechendes Übernachtungsangebot nachfragen werden.

© Sheppard Robson
Luft für verdichteten Stadtraum
Dan Burr, Partner des Büros Sheppard Robson sagt: „An einem derart prominenten Standort mitten in London, wo wir uns dermaßen mit Belangen der Umwelt konfrontiert sehen, war die Motivation etwas Innovatives und Frisches für die verdichtete Stadt und ihre Luft zu entwickeln, besonders groß.“ Und anstatt ein Gebäude zu planen, das sich – in energetischer Hinsicht – nur um sich selbst bemüht, haben die Architekten mit ihrem Entwurf vor allem das große Ganze in den Blick genommen: Sie haben sich die Frage gestellt, wie ein Gebäude auch einen Beitrag über sich selbst hinaus – auf gesamträumlicher Ebene eines ganzen Stadtteils – leisten kann. Sollte der Beitrag bei der Stadt London auf Zustimmung stoßen, so kann sie zumindest an dieser verdichteten Stelle nach langer Zeit erst einmal wieder aufatmen.
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