ÜBERNIMMT VONOVIA DIE DEUTSCHE WOHNEN IM ZWEITEN ANLAUF?

Bereits vor vier Jahren probierte Vonovia, als Deutschlands größter Wohnungskonzern, die Deutsche Wohnen und damit einen der größten Konkurrenten zu übernehmen. Der Bochumer Dax-Konzern war bereit 14 Milliarden Euro zu investieren, aber konnte nicht genug Anleger von den Plänen überzeugen. Hätten mindestens 50% der Anleger für die Übernahme votiert, wäre es der größte Deal gewesen, den es je auf dem heimischen Markt gegeben hätte.

Freundliche anstatt feindlicher Übernahme

Aktuell verdichten sich die Hinweise, dass Vonovia die Pläne wieder aus der Schublade geholt hat: Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete gestern und mit Verweis auf gut informierte Quellen, dass Vonovia aktuell mit Beratern an einer Machbarkeitsstudie arbeitet, welche die Erfolgsaussichten einer diesmal freundlichen Übernahme überprüfen soll. Intern will man sich darauf verständigt haben, dass eine Übernahme nur mit Zustimmung des Deutsche-Wohnen-Managements und des Berliner Senats realisiert werden soll.

Kein Dementi von Vonovia

Vonovia reagierte heute auf die Gerüchte und veröffentlichte vor wenigen Stunden ein sehr zurückhaltendes Statement, dass den Bloomberg-Bericht weder bestätigte noch dementierte. Man betont zwar, dass Übernahmen integraler Bestandteil der Unternehmensstrategie sind und fortlaufend geprüft werden, aber aktuell die Bewältigung der Corona-Krise und der Schutz der Mitarbeiter wie Mieter oberste Priorität genießen.

An der Börse führten die unterschiedlichen Interpretationen der Gerüchte umgehend zu einem Kursanstieg der Deutsche-Wohnen-Aktien – der Preis der Vonovia-Aktien sank hingegen leicht. Sollte es tatsächlich zu einer Fusion kommen, wäre Vonovia nach der Übernahme rund 37 Milliarden Euro wert und für knapp 600.000 Wohnungen verantwortlich.

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Foto: Daniel von Appen

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