THIS IS COPPER

© Studio ThusThat

Bereits seit rund 8000 Jahren wird Kupfer abgebaut, das macht es zum ältesten abgebauten Metall der Geschichte. Während Kupfer früher vor allem für seine Formbarkeit und antimikrobielle Eigenschaften geschätzt wurde, findet es heute einen bedeutenden Einsatz mit bis zu fünf Tonnen im Bereich von Windkraftanlagen und zehn Tonnen pro Kilometer Schnellzug-Bahnlinie. Damit steigt der Bedarf an Kupfer stetig, während zugängliche Ressourcen schwinden. Die sinkende Qualität des Erzes führt zu einer steigenden Menge an Schlacke, einem Abfallprodukt, das beim Schmelzungsprozess entsteht. Obwohl Recycling die Wiederverwertung bereits genutzten Kupfers ermöglicht, löst es das genannte Abfallproblem nicht, im Gegenteil: Häufig ist die Kontaminierung der entstehenden Schlacke beim Recyclingprozess höher als beim Abbau in der Mine. Wohin also mit der Schlacke?

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Nachhaltige Zementalternative

Zu dieser Frage machte sich das Studio ThusThat Gedanken. Das Team bestehend aus den Absolventen des Royal College of Art: Kevin Rouff, Paco Böckelmann und Guillermo Whittembury begriffen Schlacke als nachhaltige Alternative zu Zement. In Zusammenarbeit mit der KU Leuven produzierten die Designer ein sogenanntes „Geopolymer“ wodurch die Schlacke Beton und Sand als Material ersetzen kann. Die Herstellung dieser neuartigen Verbindung verbraucht 77 Prozent weniger COals die Produktion von Standardzement. Das Geopolymer nutzte das Designstudio zur Entwicklung eine Reihe von Einrichtungsgegenständen wie Stühlen, Lampen und Spiegeln. Das Projekt „This is Copper“ ist dabei Teil einer Untersuchung über Bergbau und Metall zur Erforschung von Primärmetallen und ihren Anwendungspotenziale.

„Wir experimentieren gerne mit Materialien, die eher versteckt sind und häufig übersehen werden. So erhoffen wir uns mehr über ihre Ursprünge zu erfahren und ihr Potenzial aufzudecken.“ – Paco Böckelmann

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Doppelt nachhaltig

„This is Copper“ zeigt eine Zementalternative auf, die bei gleichwertigen Eigenschaften den CO2-Fußabdruck reduziert und zusätzlich Schlacke, ein wachsendes Abfallprodukt bei der Kupferschmelzung, sinnvoll verwertet. Das neue Geopolymer eröffnet damit weitreichende Einsatzmöglichkeiten, bei denen in Zukunft auf das nachhaltige Material zurückgegriffen werden kann.

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