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Die China Energy Conservation and Environmental Protection Group (CECEP) ist Chinas führendes Unternehmen für Energieeinsparung und Naturschutz. Ihre Projekte konzentrieren sich auf Technologien für erneuerbare Energien wie Solar-, Wasser- und Windenergie sowie Umweltschutzmaßnahmen wie Recycling, Wassersammlung und -aufbereitung. Ein besonderes Projekt ist die Renaturierung des Jangtse-Flusses in Kombination mit der Einrichtung entsprechender Naturschutzprojekte. Ihren ressourcenschonenden Handlungsprinzipien folgend, wurde der neue CECEP-Campus als nachhaltigstes Gebäude Shanghais konzipiert, das die Kriterien des chinesischen Drei-Sterne Bewertungssystems für nachhaltige Gebäude erreicht.
Der 218.000 m2 große Campus entsteht an der Yangpu-Brücke am Huangpu-Fluss und wird nach dem Gewinnerentwurf des internationalen Architekturwettbewerbs von Zaha Hadid Architects realisiert. Das Design des Architekturbüros nimmt nicht nur Bezug auf die Uferlage, sondern auch auf die Stadtgeschichte. Gleichzeitig setzt das Konzept neue Maßstäbe im Bereich der Energieeinsparung, -effizienz und Nachhaltigkeit. Eigens entwickelte Modelling-Tools optimieren die Architektur des Gebäudes unter Anwendung passiver Konstruktionsprinzipien zur Reduzierung des Energieverbrauchs. In Verbindung mit externen Verschattungselementen verhindert dies die Aufheizung des Gebäudes, während gleichzeitig ein weitreichender Blick auf den Fluss gewährt wird. Die großzügigen Grünflächen des Campus verstärken die Temperaturregulierung im Gebäudeinneren und werden durch Regenwasserspeicherung und -nutzung bewässert. Die Installation von Fotovoltaikanlagen auf dem Dach und in den Fassaden inklusive Batteriespeicher und Mikronetz ermöglichen die direkte Energiegewinnung vor Ort und senken gleichzeitig den Energieverbrauch um 25 Prozent. Darüber hinaus besitzt das Gebäude einen Eisspeicher, der das hocheffiziente Heiz- und Belüftungssystem mit Wärmerückgewinnung sowie Kühlsystemen ergänzt. Ein Gebäudemanagementsystem kann dank kontinuierlicher Überwachung auf Temperaturschwankungen, Luftqualität und weitere Veränderungen im Inneren reagieren. Darüber hinaus sammeln die smarten Gebäudetechnologien Daten zur Vorhersage und Optimierung des Energieverbrauchs. Die Verwendung lokal hergestellter und vorgefertigter Komponenten reduziert den Kohlenstoffausstoß im Bauprozess und unterstützt gleichzeitig die heimische Wirtschaft. Die primäre Nutzung von recycelten Materialien komplettiert das nachhaltige Konzept.
Architektonisch besteht das Gebäude aus einer Reihe verflochtener Ringe, in deren Erhebungen öffentliche Räume wie Sky-Lobbys integriert werden. Im Rahmen des Projekts wird die 1930 erbaute sowie stillgelegte Minghua-Zuckerfabrik auf dem Gelände renoviert und als Bildungs- und Gemeinschaftszentrum der CECEP umgenutzt.
Nach Fertigstellung soll der Campus drei Bürotürme, Einzelhandelsflächen und ein vielfältiges Gastronomie- und Freizeitangebot bieten sowie über ein 5G-Netz verfügen. Die verschiedenen Nutzungsbereiche werden durch einen Park einerseits miteinander und andererseits auch mit der umliegenden Stadtlandschaft und dem Flussufer verbunden. Neu geschaffene öffentliche und grüne Räume ermöglichen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von CECEP sowie den anderen Bürgerinnen und Bürgern, Naturräume inmitten der chinesischen Metropole neu zu erleben.
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