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Rom gilt als Wiege der zeitgenössischen Kultur und fast drei Millionen Menschen leben und arbeiten hier. In Sachen Nachhaltigkeit hat die italienische Hauptstadt jedoch längst nicht ihr volles Potenzial ausgeschöpft: Themen wie Verkehrssicherheit, Mobilitätsmanagement oder Luftqualität haben noch einiges an Luft nach oben. Eine aktuelle Studie des Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie verglich die Nachhaltigkeit in Bezug auf die Verkehrssicherheit, Mobilitätsmanagement, aktiver Mobilität, Luftqualität und ÖPNV in 13 europäischen Hauptstädten u. a. in Rom. Im Gesamtvergleich der untersuchten Hauptstädte schnitt Rom am schlechtesten ab.

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Bäume zur „Heilung“ der Stadt
Hier setzt das niederländische Bureau B+B urbanism and landscape architecture mit ihrer grünen Stadtgestaltungsvision Rome Reforested – the tree as a cure for the urban streetscape für die vom Verkehr geprägte Metropole an. Ihre Idee: drei Millionen Bäume im Stadtraum zu pflanzen – einen Baum pro EinwohnerIn. Damit will Bureau B+B einen wegweisenden Impuls zur Transformation des v. a. autogerechten Roms zur nachhaltigen Stadt mit menschlichem Maßstab geben. Den Baum betrachten das Team als „Heilmittel“ für den öffentlichen Raum. Zurzeit kommt ein Baum auf 10 EinwohnerInnen. Ihre vorgeschlagene Aufstockung des städtischen Baumbestands hätte gleich mehrere nachhaltige Effekte: eine Reduzierung des Wärmeinseleffekts, ein verbesserter Wasserablauf und Schutz vor Überschwemmungen der Straßen sowie eine Steigerung des Wohlbefindens und der Gesundheit. Zusätzlich würden die Bäume die bestehenden Grünflächen zu einem grünen Netzwerk verbinden. Langfristig soll die Vision zum Rückgang des motorisierten Verkehrs in der Hauptstadt beitragen.
Mit Ihrem Entwurf begegnen Bureau B+B bestehenden Infrastrukturen, die insbesondere auf den motorisierten Verkehr zugeschnitten sind und mit der Erfindung sowie Verbreitung der motorisierten Fahrzeuge lange Zeit ohne größere Hinterfragung im Städtebau bevorzugt wurden. Mittlerweile wandelt sich diese Perspektive weltweit hin zu autoarmen oder autofreien Quartieren und Innenstädten.

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Hier findet ihr Artikel zu weiteren Projekten dieser Art in Äthiopien, Frankreich und den Niederlanden.
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