AUF DEM COTTBUSER OSTSEE ENTSTEHT DEUTSCHLANDS GRÖSSTE SCHWIMMENDE PV-ANLAGE

Der Cottbuser Ostesse, der aktuell noch geflutet wird, war früher ein Braunkohletageabbau. Foto: © LEAG

Mit einer bis zu 18 Hektar großen schwimmenden PV-Anlage auf dem künftig 1900 Hektar großen Cottbuser Ostsee plant das Energieunternehmen LEAG in Zusammenarbeit mit ihrer Projektentwicklerin EP New Energies GmbH (EPNE), einen umfangreichen Beitrag zum Ausbau der Erneuerbaren Energien in der Lausitz zu leisten. Die 21-MW-Anlage wäre das bislang größte in Deutschland realisierte Floating-PV-Projekt. Einer im vergangenen Jahr mit der Stadt Cottbus und der BTU Cottbus-Senftenberg vereinbarten Absichtserklärung zur Entwicklung des Cottbuser Ostsees als Modellregion würde das Projekt in Bezug auf Innovation, Nachhaltigkeit und Klimaschutz Rechnung tragen. Gleichzeitig stünde es mit einer Flächeninanspruchnahme von weniger als einem Prozent an der Seefläche im Einklang mit den Entwicklungszielen des Bergbaufolgesees in den Bereichen Naherholung, Tourismus und Naturschutz.

Bergbaufolgesee erhält Alleinstellungsmerkmal

„Floating-PV auf dem künftigen Cottbuser Ostsee hat für uns das Potential, ein innovatives Leuchtturmprojekt mit überregionaler Strahlkraft in einer sich wandelnden Energieregion zu werden. Damit erhielte der größte Bergbaufolgesee Deutschlands ein Alleinstellungsmerkmal, das auch im Zuge der Strukturentwicklung in der Lausitz von Bedeutung wäre“, so Andreas Huck, Vorstand für den Bereich Neue Geschäftsfelder. „Unserem Ziel, einen breiten Mix aus Erzeugungsanlagen und einen deutlich wachsenden Anteil Erneuerbarer Energien in unserem LEAG-Portfolio zu etablieren, kommen wir mit Floating PV als vielversprechendem Marktsegment im PV-Bereich ein Stück näher.“

Anlage kann zukünftig 5700 Haushalte mit Strom versorgen

Für die Errichtung der Anlage ist die Aufstellung eines Bebauungsplans durch die Stadt Cottbus erforderlich. Das Verfahren wird mit Beteiligung der Öffentlichkeit und der zuständigen Behörden geführt und soll in diesem Sommer beginnen. Aufgrund des Flutungsfortschritts plant die LEAG parallel dazu, in Vorleistung zu gehen und mit der Vergütung des Seebodens im Vorhabengebiet zu beginnen. Nach Erhalt des Satzungsbeschlusses und der Baugenehmigung könnten 2023 Errichtung und Inbetriebnahme der Anlage erfolgen. Ihre absehbare Jahreserzeugung von ca. 21.000 Megawattstunden würde rechnerisch ausreichen, um 5.700 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Schwimmende PV-Anlagen bieten viele Vorteile

Gegenüber Freiflächenanlagen bietet die Errichtung von schwimmenden PV-Anlagen verschiedene Vorteile wie die geringere Versiegelung von Landflächen sowie eine höhere Effizienz der Anlagen durch kühlere Umgebungstemperaturen. Sie macht zusätzliche Flächenpotentiale für die Energiewende nutzbar und mindert damit auch Flächenkonkurrenz an Land. Die Größe des Sees ermöglicht es, die Vorhabenfläche mit größtmöglichem Abstand zu allen touristisch genutzten Seeufern zu beplanen. So soll die PV-Anlage etwa 2,4 km vom künftigen Cottbuser Stadthafen und 1,6 km vom Hafen Teichland entfernt entstehen, außerhalb geplanter Schifffahrtsrouten liegen und von allen Seiten umfahrbar sein. Aufgrund ihrer flachen Ausführung wird sie zudem von den touristisch genutzten Ufern des Cottbuser Ostsees kaum wahrnehmbar sein.

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