
© Filippo Bolognese Images
Das niederländische Architekturbüro KCAP hat erneut einen Entwurf für ein außergewöhnliches Wohnprojekt vorgelegt. Nach Projekten in Gouda und Eindhoven ist nun Singapur an der Reihe. Dort ging kürzlich der Baubeginn für The Reef at King’s Dock an den Start – geplant ist ein Wohnkomplex, der zehn Gebäude mit insgesamt 429 geräumigen Wohnungen umfasst.

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Konzipiert ist das Projekt als sogenanntes „Urban Village“, das sich aus drei unterschiedlichen Gebäudetypologien zusammensetzt: Dem Courtyard, dem Tower und der Villa. Sie verfügen alle über eine andersartige Fassade und unterscheiden sich in ihrer Form, Ausrichtung sowie der Sonneneinstrahlung. Letztere variiert durch unterschiedliche Beschattungselemente der einzelnen Gebäude, die im Ergebnis eine dynamische, doppelte Hülle ergeben. Diese flexible Hülle sorgt nicht nur für eine angenehme Kühlung, sondern zugleich für Schutz und Privatsphäre der Bewohnenden. Angeordnet sind diese Gebäude um verschiedene halböffentliche Räume, die über eine überaus üppige Vegetation verfügen. „Jedes Gebäude ist einzigartig; es hat seine eigenen Materialien und sein eigenes Farbschema. Das trägt zur Vielfalt bei und die Bewohner können sich mit ihrem Zuhause identifizieren“, erklärt Anouk Kuitenbrouwer, Partnerin bei KCAP.
Zentrale Lage am Wasser

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Diese flexiblen und einzigartigen Typologien sind aber nicht die einzige Besonderheit des Projekts. Es kann darüber hinaus auch durch eine optimale Lage sowohl am Wasser als auch unweit des Stadtzentrums punkten. Das Projekt in Singapurs Standort Greater Southern Waterfront zeichnet sich außerden durch weitläufige, dichte Grünflächen sowie schwimmenden Pools aus. Es erstreckt sich dabei über 30 km entlang der südlichen Küstenlinie und bringt urbanes Leben ans Ufer der Stadt.
Der Standort war vormals ein Trockendock und ist Teil des denkmalgeschützten Erbes von Singapur. Es schafft einen fließenden Übergang von der Wohnlandschaft der Keppel Bay hin zum Harbour Front-Gebiet. Die zehn Bauten schaffen durch ihre unterschiedliche Stockwerkhöhe eine spannende Optik. Im Norden umfassen die Gebäude zehn Etagen und stufen sich in Richtung Süden – also in Richtung der Küste – auf fünf Etagen herunter. Auf diese Weise wird außerdem ein offener Blick auf das Wasser ermöglicht.
Kleine Gartennischen und viele Grünflächen schaffen angenehme Umgebung

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Es entsteht darüber hinaus eine gewisse Durchlässigkeit, die trotz teils hoher Gebäude eine attraktive Umgebung erzeugt. Die Zwischenräume, die sich durch das Nebeneinander der Gebäude ergeben, sorgen für ruhige und intime Rückzugsorte im Grünen. Die Eingangsbereiche der Gebäude sind durch eine zentrale Gartenpromenade miteinander verbunden. Nicht nur diese Gärten sorgen für eine Nähe zur Natur. Auch großzügige Balkone bieten den Bewohner:innen die Möglichkeit, ihren Wohn- und Lebensraum nach außen zu erweitern. Das Grün zieht sich darüber hinaus bis in die obersten Spitzen der Gebäude: Die Dächer sind begrünt und dadurch in der Lage, das Regenwasser aufzufangen und das Gebäude zusätzlich vor Überhitzung zu schützen. Zu guter Letzt leistet die Dachbegrünung einen großen Beitrag zu Nachhaltigkeit des Konzepts, das mit dem Goldstandard zertifiziert wurde.
Gemeinschaftseinrichtungen stärken Zusammenhalt vor Ort

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KCAP legen bei ihrem Projekt zudem großen Wert darauf, das Gemeinschaftsgefühl der Bewohnenden zu stärken. Dazu tragen Einrichtungen wie beispielsweise ein Clubhaus, zahlreiche Sportanlagen sowie ein Eingangspavillon bei, die ein breites Spektrum an unterschiedlichen Möglichkeiten bieten. Ein besonderer Höhepunkt ist dabei ein 180 m langer Ponton mit verschiedenen Schwimmbecken und Sonnendecks, der zum Erholen und Genießen einläft. Er bietet ein einzigartiges Erlebnis in direkter Verbindung mit der Wasserlandschaft und der damit auch verbundenen marinen Artenvielfalt vor Ort. KCAP entwarfen den Wohnkomplex gemeinsam mit dem lokalen Architekturbüro DCA und den Landschaftsplanern Grant Associates.
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