MVRDV: NEUES WAHRZEICHEN IM MÜNCHNER SÜDEN

64 Meter Höhe umfasst bald das neue markante Wahrzeichen auf dem Candid-Platz im Süden Münchens: Das Candid-Tor von MVRDV. Das Projekt kombiniert die Renovierung eines bestehenden Gebäudekomplexes mit zwei Türmen, die sich an der Spitze zu einem einladenden Tor verbinden.

Alt und neu, Yin und Yang

© MVRDV

Die beiden auffälligen Türme bestehen aus vier gestapelten Blöcken von unterschiedlicher Größe. Die obersten Blöcke berühren sich und formen das neue Tor. Das neue Wahrzeichen wird die Umgebung umdefinieren und sich darüber hinaus in die skulpturale Landmarkenkette auf der Ostseite der Isar einreihen. Die Blöcke an sich orientieren sich in ihrer Größe und Fassadengetaltung an den bestehenden Gebäudestrukturen. Sie ergänzen quasi als helles „Yang“ das bestehende „Yin“ der Vorgängerbauten. Sie sind dunklen Farben gehalten und horizontal am Boden aneinandergereiht. Die Türme dagegen erstrahlen hell und ragen durch die vertikal gestapelten Blöcke nach oben Richtung Himmel.

Öffentlicher Platz mit zahlreichen Angeboten

Nicht nur nach oben hin verschönern die Türme den Platz. Im Erdgeschoss maximieren die neuen Entwürfe das Potential des Außenraums. MVRDV sorgen dabei für einen fließenden Übergang zur Umgebung und schaffen darüber hinaus eine grüne Oase im Herzen des Komplexes. Der Candid-Platz war durch seine eher abgeschiedene Lage bislang ein eher schwieriger Standort. Im Süden ist der Platz durch die sechsspurige Candidstraße vom Rest der Nachbarschaft abgeschnitten, im Norden durch einen erhöhten Abschnitt des mittleren Münchener Ring definiert. Das Projekt sorgt für einen stärkeren Zusammenhalt der Strukturen vor Ort und für neue Anziehungspunkte, um den Platz wiederzubeleben. Aktuell befinden sich im bestehenden Gebäudekomplex eine medizinische Klinik sowie Büros. Der neue Entwurf erweitert diese Funktionen um vielfältige Angebote für Jung und Alt. Bewohnende sowie Besucherinnen und Besucher dürfen sich künftig auf ein neues Fitnessstudio, gastronomische Angebote, eine Kita, ein Senioren- sowie ein Bürger- und Kulturzentrum freuen.

Bauen im Bestand

© MVRDV

Der Candid-Platz ist benannt nach dem Maler Peter Candid aus dem 16. Jahrhundert. Passenderweise werden die Außenflächen und das Mobiliar des neuen Projekts in intensiven Farben gehalten. Dadurch soll eine visuelle Verbindung zu den Kunstwerken an den Wänden der nahe gelegenen U-Bahnstation geschaffen werden. Es wird zudem der Zugang zum Gelände unter der Umgehungsstraße verbessert, um das Gelände stärker in die umgebende Nachbarschaft zu integrieren.

Die Besonderheit dabei: Die Bestandsgebäude bleiben weitgehend erhalten. Die neue Entwicklung bezieht 6 der 9 bestehenden Blöcke ein. Dadurch kann die Menge an gebundenem Kohlenstoff, die beim Bau des neuen Projekts entsteht, erheblich reduziert werden. Der Innenhof des bestehenden Komplexes wird zu einem üppig begrünten Erholungsraum erweitert und umgestaltet. Die Begrünung beschränkt sich allerdings nicht nur auf das Erdgeschoss. Die unterschiedlich angeordneten Blöcke der Türme bieten Platz für Gemeinschaftsterrassen. Ein weiteres Highlight: Diese Terrassen gipfeln hoch oben in einer gemeinsamen grünen Dachfläche – zugänglich für alle, die in einer grünen Umgebung einen schönen Blick über die Stadt genießen möchten.

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alle Renderings © MVRDV

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