Die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland ist weiter geschrumpft. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden im Februar 2023 nur 22.300 neue Wohnungen genehmigt, konkret 20,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit ging die Zahl der Baugenehmigungen im zehnten Monat deutlich zurück, seit Oktober sogar jeweils um über 10 Prozent. Von Januar bis Februar 2023 wurden damit insgesamt 44200 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt. 2022 waren es im gleichen Zeitraum noch 57700 Baugenehmigungen. Die Zahlen umfassen sowohl Genehmigungen im Neubau als auch Genehmigungen für Wohnungen im Bestand.
Die Expertinnen und Experten machen in ihrer Analyse anhaltend hohe Kosten für Baumaterial und zunehmend schlechte Finanzierungsbedingungen in Form von gestiegenen Zinsen verantwortlich.
Ruf nach Deregulierung
Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) zeigt sich in einer ersten Stellungsnahme bestürzt über den kontinuierlichen Rückgang der Baugenehmigungen für Wohnungen: „Wie tief müssen die Zahlen sinken, bevor endlich mutig gegengesteuert wird? Vermeidbarer Kostentreiber ist ein Übermaß an Regelungen. Regulatorik hat in den vergangenen Dekaden die Kosten zusätzlich nach oben getrieben“, erklärte BFW-Präsident Dirk Salewski in Berlin. „Aus dem Sturzflug wird irgendwann die Bruchlandung beim Bauen und Wohnen. In der aktuellen Situation bei hohen Finanzierungskosten sind alle überflüssigen Regelungen eine zusätzliche Belastung. Dabei gibt es Möglichkeiten, dagegen anzugehen. Wenn wir es schaffen, bestimmte Standards abzusenken – ohne echten Qualitätsverlust –, dann können wir insgesamt die Kosten senken. Dann kann Wohnraum wieder erschwinglicher werden“, so der BFW-Präsident weiter.
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