Selfie-Architektur – In direkter Nachbarschaft von Design, Mode, Kunst und Architektur darf selbst ein Parkhaus nicht einfach wie ein Parkhaus aussehen. Für das Miami Design District, Florida (USA), hat das Berliner Studio J.MAYER.H und Partner daher eines der fünf Fassadenteile des neuen Objektes mit rund 800 Stellplätzen entworfen.
Das Design aus farbig lackierten Aluminiumblechen auf einer Stahlunterkonstruktion nimmt Bezug auf die Beiträge der anderen Büros (WORKac, Clavel Arquitectos, Nicolas Buffe und Keenen/Riley), indem es beispielsweise Farben oder Perforationen aufgreift. Dadurch wird es zu einer Art verbindendem Element der doch sehr unterschiedlichen Fassadenelemente. Nacht hebt eine Beleuchtung der Zwischenräume die Puzzle-Struktur noch etwas mehr hervor. Kuratiert wird die bunte „Museum Garage“ von Terence Riley. Mit seiner Idee der Verzahnung von verschiedenen Entwürfen wagt er ein spannendes Experiment, dass das Parkhaus aus seiner reinen Funktion heraus hebt.
In einem Land, indem Autos wichtigstes Fortbewegungsmittel und Statussymbol sind, werden auch Parkhäuser immer mehr zu Kunst statt reiner Funktionsarchitektur. Viele Entwürfe stammen bereits von Stararchitekten und wurden somit zu Wahrzeichen ihrer Städte, die auch für Touristen und Fotografen attraktiv sind. Die Fassade wird im Design von J.MAYER.H und Partner ebenfalls zur Kulisse, vor der sich beispielsweise Leute selbst fotografieren, wie es auch auf den Renderings zu sehen ist. Sie wird Teil eines konstruierten Werbenarratives im urbanen Kontext des „innovativen“ Design- und Kunstbezirks mitten in Miami.
Renderings © J.MAYER.H und Partner
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