CAMILLA D. FISCHBACHER: ABHILFE SCHAFFEN – Die BENU® Recycled Kollektion

© Christian Fischbacher

Innerhalb der BENU® Recycled Kollektion für Dekorations- und Möbelstoffe gibt es vier unterschiedliche Kategorien. In jeder einzelnen wird ein Feld, das mit Plastikabfällen zu kämpfen hat, adressiert.

Mit der BENU® PET-Kollektion bekommen gebrauchte PET-Plastikflaschen einen neuen Sinn: Nach Reinigung und Schmelzung wird ein hochwertiges Polyestergarn gesponnen. Aus dem gewonnenen Material wird z.B. der BENU® TALENT FR, ein flammenhemmender und witterungsbeständiger Velours, hergestellt. Ganz besonders die letzte Eigenschaft verspricht einen optimalen Nutzen für Außenbereiche, öffentliche Bereiche und Hotels.

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Die BENU® SEA-Kollektion kämpft an anderer Front: Wie der Name schon sagt, gilt es, das Plastik im großen Blau dieser Welt wiederzuverwerten. Zwar wird bereits explizit nach Plastik gefischt, doch was tun mit all dem Material? Immerhin entspricht der sogenannte Great Pacific Garbage Patch, eine Insel aus Kunststoff, mit einer Größe von 1,6 Millionen Quadratkilometern der doppelten Fläche von Texas oder dem Dreifachen Frankreichs. Creative Director Camilla D. Fischbacher der Firma Christian Fischbacher setzt sich dafür ein, dass aus dem Wasser gefischte Plastikabfälle in einem ressourcenschonenden Prozess zu einem neuen, beständigen Polyestergarn verarbeitet werden. Dieses Garn, SEAQUAL® YARN genannt, besteht zu einem beachtlichen Teil aus aufbereiteten Meeresplastikabfällen und ist in der neu gewonnen Verwendung strapazierfähig, pflegeleicht und knitterarm; damit steht es herkömmlich produziertem Polyester in nichts nach.

Die BENU® INDUSTRY-Kollektion adressiert die Überbleibsel, die bei der Herstellung von Polyestergarn entstehen. Die Basis stammt hier laut BENU® aus dem Prozess der Trevira-Garne. Das von dem Unternehmen Christian Fischbacher vorgestellte Resultat, der BENU® POWDER FR, steht für verantwortungsvollen Umgang mit pre-consumer Industrieresten ein, der den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren versucht.

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Zur Vermeidung von Textilabfällen in der Modeindustrie trägt die BENU® YARN-Kollektion bei – die einzelnen Teile bestehen zu 100% aus recycelten Stoffen der Modeindustrie.  Das, was in der Konfektion übrig bleibt, wird sortiert, zerkleinert, kardiert und letztendlich neu versponnen. Herkömmlicherweise würde es einer neuen Färbung bedürfen, doch zeigt sich, dass dies nicht von Nöten ist, sodass Energie gespart wird, auf Chemikalien verzichtet werden kann und kein neues Abwasser entsteht.

 

Das Schweizer Familienunternehmen Christian Fischerbach ist sich über die Textilabfälle der Branche im Klaren und setzt sich mit der BENU® Recycled-Kollektion für ein bewusstes Ressourcenmanagement ein.

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Es steht außer Frage: Kunststoff hat die Welt revolutioniert. Plastik ist hygienisch, formbar und unkaputtbar. Moderne Medizin wäre ohne Plastik nicht das, was sie heute ist. Kunststoff ist leichter; er zerspringt nicht in Scherben. Flaschen aus Plastik haben klare Vorteile gegenüber ihren Glasgeschwistern. Der in Autos verwendete Plastik reduziert das Gewicht – ausgetauscht durch Metalle oder durch schwerere Bauteile würde sich das Gesamtgewicht erhöhen und der Kraftstoffverbrauch steigen, der Abrieb der Reifen erhöhen bzw. die Reichweite von E-Autos verringert werden. Klingt in Gänze gut, allerdings braucht es ca. 450 Jahre, bis Kunststoff zersetzt ist. Laut OECD sind 2019 von weltweit 460 Millionen Tonnen Plastik nur neun Prozent recycelt worden. 19 % wurden verbrannt, ca. 50 % landeten auf Mülldeponien und die übrigen 22 % wurden illegal entsorgt. 5,9 Millionen Tonnen Plastikmüll fanden 2019 ihren Weg in Flüsse, 300.000 Tonnen in die Ozeane. Zusätzlich zu den  109 Millionen Tonnen in Flüssen und 30 Millionen Tonnen in den Ozeanen, die sich schon vorher dort angesammelt haben.

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