Der hochbaulich-freiraumplanerische Wettbewerb für die Erweiterung des Stiftungscampus der Bonner Montag Stiftungen ist entschieden. Unter dem Vorsitz des Nürnberger Landschaftsarchitekten Professor Gerd Aufmkolk konnte sich der Gewinnerentwurf von Prof. Schmitz Architekten (Köln) und RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Bonn) gegen sechs weitere Entwürfe durchsetzen. Bis Ende 2018 sollen auf dem Campusgelände 80 bis 100 Wohneinheiten mit einem flexiblen, gemeinschaftlichen Nutzungskonzept für Studierende der Universitätsstadt Bonn entstehen.
Der Siegerentwurf überzeugte das Preisgericht durch seine sensible, kreative und eigenständige Lösung. Er schafft einen neuen zentralen Campus, in dem er den Raum zwischen der Villa Prieger und der Villa Heckmann öffnet und die zwei Neubauten im westlichen Bereich platziert. Die hierdurch entstehenden Freiraumsituationen verleihen dem Campus spannungsvolle Raumabfolgen und öffnen ihn zu den angrenzenden Grundstücken. Neben der Platzgestaltung überzeugte der Entwurf auch durch den neuen Zugang zum Rhein zwischen Villa Heckmann und Villa Ingenohl: Aus einer vermeintlichen Enge wird hier ein überraschender Moment der Konzentration kreiert, durch den abwechslungsreiche und überraschende Raumerlebnisse entstehen. In ihrer Maßstäblichkeit folgen die neuen Gebäude dem Bestand und transformieren sie in eine eigenständige Architektursprache. Die geschickte Anordnung und Ausgestaltung der Kubaturen verhindert eine Priorisierung der Baukörper. Auch die Gestaltung von Fassaden und Dächern wirkt angenehm zurückhaltend. Die Qualitäten des historischen Bestandes werden so respektiert. Die räumliche Konfiguration der einzelnen Wohneinheiten schafft einen spannungsvollen Kontrast zwischen Privatheit und Gemeinschaft. In zahlreichen Varianten unterstützt sie so die individuelle Vielfalt des Campus-Gedankens.
In seiner Gesamtheit bietet der Siegerentwurf eine Haltung, die in inspirierender Weise Raum für geistige und persönliche Entwicklung bietet.
Bilder © Prof. Schmitz Architekten
Modell © Montag Stiftungen
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