polis 01/2018

„Gemeinwohl“ ist ein seltsames Wort. Es klingt antiquiert und assoziiert die Träumerei einer Sozialromantik. Und natürlich ist man nicht gegen das Gemeinwohl, weil es zur sozialen Selbstverständlichkeit gehört, dafür zu sein. Aber welcher Nutzen sich mit diesem Begriff wirklich verbinden soll, im Alltag, für den beruflichen und privaten Erfolg, bleibt darüber hinaus wenig konkret. Dennoch muss man nicht lange nachdenken, um zu erkennen, dass das „Gemeine Wohl“ oder „Wohl der Gemeinschaft“ eine grundsätzliche Qualität für unser Zusammenleben besitzt, die eben nicht nur auf das Begleiten sozialer Bedürfnisse verkürzt werden kann, sondern die Basis unserer städtischen Gesellschaft beschreibt. In unserer gelernten Vorstellung von Gemeinwesen zahlen wir Steuern und die Stadt in Form von Politik und Verwaltung kümmert sich um die Lösung sozialer Probleme. Doch mittlerweile erkennen wir zunehmend die Grenzen dieser Vorstellung von Gemeinwohl. Um das Wohl der Stadt müssen wir uns alle zu jeder Zeit immer wieder kümmern. Es bleibt eine ständige Aufgabe, die nicht dividiert und durch institutionellen Zuordnung abgegeben werden kann. Und hier macht sich auch der Unterschied zwischen Einwohnern und Bürgern deutlich. Einwohner zählen wir und führen sie in Statistiken. Ein Einwohner bin ich im steuerlichen Sinne. Ein Bürger bin ich, weil ich mich am Wohlergehen der Stadt beteilige, durch mein unmittelbares Verhältnis zum öffentlichen und sozialen Raum der Stadt. Die immer gleiche Kritik an „… der Verwaltung, die schon wieder alles falsch gemacht hat …“, oder „… den Politikern, die unfähig sind …“ ist daher auch zunehmend gegenstandslos und nicht mehr zeitgem… Es ist Zeit, die Gestaltung des Gemeinwohls wieder als bürgerliche Aufgabe zu begreifen und anzunehmen, in der Nachbarschaft, im Quartier, in der öffentlichen Diskussion, in der Politik, durch Eigentum und oder Investition. Das Gemeinwohl ist ein Wert und das öffentliche Interesse – englisch Public Interest – sind die Zinsen, aus denen dieser Wert wächst. Salus Publica Suprema Lex – Cicero

„Here’s a little song I wrote
you might want to sing it note for note
Don’t worry be happy
In every life we have some trouble
but when you worry you make it double
Don’t worry be happy“

 

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