DIGITALE STADTENTWICKLUNG: BÜRGER MACHEN MIT

Die UN-Initiative United Smart Cities (USC) und die Deutsche Telekom haben sich zu einer interessanten Zusammenarbeit entschlossen: Sie wollen gemeinsam neue urbane Lösungen auf die steigenden Herausforderungen der Städte weltweit entwickeln. Dazu sollen Technologien aus den Bereichen Energie, Mobilität, Kommunikation sowie Stadtverwaltung und –planung miteinander vernetzt werden. Das Ziel? Die Steigerung der Lebensqualität der Stadtbewohner sowie die Förderung der Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung.

Verschiedene Apps sollen zukünftig für das Wohl der Stadt und ihrer Bewohner sorgen. Außerdem sollen Bürgerdienste verstärkt und vereinfacht über das Internet zu erledigen sein. Es geht dabei nicht nur darum, die Lebensqualität in deutschen Kommunen zu verbessern, sondern vielmehr um eine globale Vernetzung und ein reger Austausch der möglichen Lösungen auf städtische Herausforderungen.

Das USC ist eine weltweite Initiative der Wirtschaftskommunikation für Europa der Vereinten Nationen, die in Kooperation mit der Organisation für Internationale Wirtschaftsbeziehungen koordiniert wird. Diese Kooperation soll Partnerschaften zwischen Städten und der Privatwirtschaft aufbauen. Die Zusammenarbeit mit der Telekom liefert zudem weitere Lösungen auf Kernfragen der aktuellen Entwicklung von Städten – Projekte und Lösungsansätze rund um den Globus sollen zu den bestmöglichen Antworten auf diese Herausforderungen und Entwicklungen führen.

In Bonn fand im letzten Monat ein Treffen von Vertretern aus über 100 Städten statt, um sich gegenseitig aktuelle Ideen und Modelle vorzustellen, was auf viel positiven Anklang gestoßen ist. Bis Ende des Jahres werden erste Pilotprojekte getestet und aufgrund der großen Nachfrage und der erfolgsversprechenden Gespräche in Sachen Innovation soll im nächsten Jahr das globale Projekt fortgeführt werden.

Dabei hat sich auch gezeigt, dass nicht unbedingt die größten Städte der Welt zwangsläufig die fortschrittlichsten sein müssen – auch kleinere mittelgroße Kommunen wie Warstein beteiligen sich an der Zusammenarbeit. Ihre Vertreter haben die App „Digitale Städte & Regionen“ vorgestellt.

Insgesamt gilt bei den einzelnen Projekten die Devise, sich erst einmal den dringlichsten Problemen einer Stadt wie Luftverschmutzung, Lärmemissionen, Straßenbeleuchtung und dem wachsenden Zustellverkehr zuzuwenden. Die Daten der unterschiedlichen Städte werden zu Smart-City-Anwendungen zusammengeführt und eine Bürger-App soll schließlich individuelle Lösungen miteinander verknüpfen.

Nicht nur Bürger werden dabei einbezogen – auch mit Hochschulen und Unternehmen soll ein aktiver Austausch entstehen. USC und die Telekom unterstützen die Entwicklung durch die Bereitstellung eines Datenmarktplatzes, wo gesammelte Daten auf Grundlage bestimmter Richtlinien ausgetauscht werden und genauere Analysen durchgeführt werden können. Somit sollen am Ende intelligente Lösungen zwischen Städten auf der ganzen Welt integriert werden können: Eine globale Smart-City-Gemeinschaft entsteht.

Im Fokus steht bei alldem die direkte Beteiligung der Bürger an dieser Entwicklung – individuelles Feedback ist hier das A und O.

Gelebte Demokratie findet auch in Warstein statt. Die App soll ermöglichen, dass Bürger schon in der Planungsphase städtebaulicher Neuerungen Wünsche formulieren und wertvolle Impulse geben können, um ihre künftigen Lebensräume per App mitgestalten zu können. Dies soll ihre Lebensqualität im urbanen Raum erhöhen, Kosten senken sowie ökologische Nachteile reduzieren, die das Kernproblem der heutigen Zeit darstellen. Zur Erreichung dieser Ziele können digitale Hilfsmittel eingesetzt werden, die bestenfalls auf Bürger und Städte zugeschnitten sind.

Neben der Luftqualitätsüberwachung oder Möglichkeiten, sich den Parkplatz vorab per App buchen zu können, sollten auch andere nachhaltige Lösungen zur Verbesserung der Luftqualität in der Stadt integriert werden wie Vorschläge von Fahrgemeinschaften in Kooperation mit bekannten Diensten oder die Förderung des Zugangs zu ÖPNV statt nur die Qualität zu überwachen, um vor allem ein bewussteres Verhalten der Individuen im urbanen Raum zu fördern.

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Fotocredits © Pexels | pixabay

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