
© Loyn + Co
In der walisischen Stadt Pontardawe entsteht mit Parc Hadau eines der ersten Nachbarschaften ohne CO2 Ausstoß. Am 17. Dezember erhielt das Projekt die Planungsgenehmigung durch den Neath Port Talbot Council. Die Kosten für die Quartiersentwicklung belaufen sich auf 8 Mio. Pfund (in etwa 9,5 Mio. Euro) von den 2 Mio. Pfund vom Innovative Housing Programme der walisischen Regierung übernommen wird, die restliche Investition übernimmt Sero Homes selbst.
Das Konzept
Die Quartiersentwicklung sieht die Umwandlung eines bewachsenen Gebiets zur nachhaltigen Erweiterung der bestehenden Gemeinde vor und umfasst den Bau von 35 Häusern. Eine Besonderheit für die Bewohner wird der Erlass der Stromrechnung, sofern sich ihre Nutzungsmenge innerhalb des prognostizierten Verbrauchs befindet. Das Projekt grenzt an ein Waldgebiet und umfasst Grünflächen. Um eine Balance zwischen Mensch und Umwelt zu gewährleisten übernehmen die Gestaltung des Quartiers die Waliser Architekten Loyn + Co sowie die Landschaftsarchitekten Farrer Huxley aus London. Das Konzept sieht neben der neuen Wohnhäuser einen großen Gemeinschaftsgarten inklusive eines Gemeinschaftsgebäudes als zentraler Ort für Parc Hadau und die gesamte Gemeinde vor.

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Energetische Eigenschaften
Eine dauerhafte Echtzeitmessung des Kohlenstoffverbrauchs macht Parc Hadau zum ersten Netto-Null-Kohlenstoffemissionen Quartier nach den Kriterien des UK Green Building Council. Die Verfolgung der Emissionen aus dem nationalen Stromnetz wird kontinuierliche durch das Schwesteruntenehmen Sero Energy durchgeführt, um sicher zu stellen, dass der CO2-Ausstoß des importierten Stroms durch den im Quartier erzeugten Strom mehr als ausgeglichen wird. Hierbei sind sowohl der regulierte Strom als auch der Strom aus der Steckdose miteingerechnet. Dadurch liegt Parc Hadau deutlich über der Energieausweisklasse „A“ und übertrifft auch die momentanen Bauvorschriften in Wales. Der Energiebedarf der Bewohner wird durch die Niedrigenergiebauweise, basierend auf modernen Technologien und erneuerbarer Energien wie thermischer und elektrischer Speicherung, Fotovoltaikpaneelen, Erdwärmepumpen und ein Lüftungssystem, gering gehalten. Generell unterstützt das Quartier eine fußgängerfreundliche Infrastruktur, kohlenstoffarme und kohlenstoffspeichernde Konstruktionen, thermische Masse und die Ausstattung jedes Wohnhauses mit Schnellladestrukturen für E-Fahrzeuge.
Der Beginn der Bauarbeiten ist für Frühjahr dieses Jahres geplant. Die Bewohner sollen Mitte des Jahres 2021 ihr neues Zuhause beziehen können.
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