
© Arkitema Architects
Quer über die Gleise wird es erbaut und die Neuankömmlinge in Trondheim in modernem Charme begrüßen: Das neue Bahnhofsgebäude von Arkitema Architects. Das skandinavische Architekturbüro konnte kürzlich den Wettbewerb für den neuen Bahnhof für sich entscheiden.
Im Fokus ihrer Enwürfe steht vor allem die Devise einer klimafreundlichen Stadtentwicklung und der grünen Mobilität. Darüber hinaus wird das Bauwerk jedoch mehr sein, als nur ein funktionaler Bahnhof. Er soll künftig zum zentralen Treffpunkt der Stadtbewohner werden und Passanten alle Annehmlichkeiten bieten, die man sich auf der Durchreise wünscht. Er dient aber nicht nur als Start- und Endpunkt von Reisen, sondern soll zu einem eigenständigen Ziel werden. Dazu trägt auch ein großer Bürokomplex bei, der Hunderten Menschen Arbeitsplätze bieten wird.
Projekt stärkt Identität der Stadt

© Arkitema Architects
Das Projekt ist Teil eines größer angelegten Stadtentwicklungsplans in Trondheim. Dieser soll das Zentrum stärker mit dem Hafen verbinden und somit die Infrastruktur der Stadt verbessern. Dies soll durch die Schaffung eines multimodalen Verkehrsknotenpunkts umgesetzt werden. Das Ziel dabei ist einerseits, die Identität der Stadt zu stärken, und andererseits Trondheim für Einwohner und Touristen leichter erlebbar zu machen.
„Wir haben eng mit den lokalen Architekten von PKA zusammengearbeitet, die dafür gesorgt haben, dass das Projekt fest in der örtlichen Gemeinde verankert wurde. Unsere architektonische Herangehensweise an die Aufgabe bestand darin, einen neuen, vereinheitlichenden Stadtraum für Trondheim zu schaffen. Einen norwegischen ‚Salon‘, der der Stadt mehrere neue, informelle Treffpunkte und Räume hinzufügt. Dank seiner geschwungenen und abgestuften Fassade verstärkt das Projekt die Verbindung zwischen der Stadt und dem Hafen. Es betont gleichzeitig das Gefühl der ikonischen alten Holzhäuser entlang des Nidelven, wenn man auf dem Seeweg über Sjøgangen ankommt.“
– Thomas Birkkjær, Arkitema Architects
Komplexe Holzkonstruktion: Neues Wahrzeichen Trondheims
Der Wettbewerb entstand in Kooperation des norwegischen Architektenverbands NAL mit der Stadtverwaltung des Landkreises Trondheim sowie des Bauherrn Bane NOR Eiendom. Gemeinsam verfolgten sie die Vision, ein neues architektonisches Wahrzeichen für die drittgrößte Stadt Norwegens zu erschaffen.
Das wird es auf alle Fälle: Der neue Bahnhof ist als komplexe Holzkonstruktion „The Curve“ über den Gleisen geplant. Die Holzbauweise reduziert zugleich deutlich den Kohlenstoff-Fußabdruck, macht den Bahnhof zu einem ästhetischen Bau und definiert sowohl die Identität des Gebäudes, als auch der Stadt selbst. Es greift die langjährige, stolze Holztradition Trondheims auf, dessen Geschichte weit zurückreicht. Damit setzt das Projekt klimapolitisch sowie auch architektonisch ein Zeichen und betont die Identität Trondheims als nachhaltige Stadt.

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Eine besondere Herausforderung war die Problematik, den Bahnhof über den Gleisen zu errichten, ohne den laufenden Zugverkehr längerfristig zu beeinträchtigen. Aus diesem Grund entwickelte man die Idee, die Elemente über den Schienen in modularer Bauweise anzufertigen, um sie anschließend leicht installieren zu können. Das gilt auch für die außergewöhnlichen Fassaden, die dem gesamten Bau einen Sonnenschutz bieten.
Einladend, wirtschaftlich, urban
Die Architekten haben außerdem die Möglichkeit ergriffen, die umgebende Straße zu einem neuen, überdachten Stadtraum zu verwandeln. Dieser ist für die Öffentlichkeit zugänglich und weitgehend vom Bahnhofsgeschehen abgeschirmt, um das Bahnhofsgebäude zu einem kohärenteren Reiseerlebnis zu machen. In diesem Raum finden Passanten Cafés, die zu einer Pause vom umtriebigen Stadtleben einladen. Hier wird Reisenden sowie Bewohnern eine ansprechende Umgebung bereitgestellt, die das städtische Leben bereichert. Sie bietet Schutz vor dem charakteristischen Nordwind der Stadt und lässt gleichzeitig Sonnenlicht und Wärme herein.

© Arkitema Architects
Die Jury lobte neben der Optik und der hochwertigen architektonischen Qualität des Gebäudes auch dessen Potential, innerhalb eines realistischen finanziellen Rahmens gebaut werden zu können. Auch die Schaffung einer einladenden Ankunftssituation für die Reisenden betonte sie. Damit meint sie den zentralen Punkt in der Bahnhofshalle, wo alle Wege zusammenlaufen. Dazu gehört auch die direkte Verbindung zum Busbahnhof. Auch die konzipierte größere Fläche, die zur Vermietung gedacht ist, hob die Jury positiv hervor, da dies die Wirtschaftlichkeit des Projekts steigere. Insgesamt umfasst der Komplex 18.600 m². Der Entwurf wurde im Hinblick auf die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung erstellt.
„Wir freuen uns sehr, als Gewinner des Wettbewerbs ausgewählt worden zu sein, und wir freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Bane NOR Eiendom. Wir sind mit unserem Designvorschlag sehr zufrieden und ich bin sicher, dass er seinen Teil dazu beitragen wird, die Innenstadt von Trondheim für seine Einwohner, Touristen und Durchreisenden noch attraktiver zu machen. Das neue Terminalgebäude wird ein integraler Bestandteil der soliden und ehrgeizigen Zukunftspläne der Gemeinde für das gesamte Gebiet in Richtung Hafen sein. Wir haben einen gründlichen Plan entwickelt, um eine reibungslose Logistik für alle Passagiere zu gewährleisten. Egal, ob sie mit dem Zug oder mit Bus, Schiff, Auto oder Fahrrad ankommen.“
– Thomas Grave-Larsen, Business Area Manager bei Arkitema Architects

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