AMSTERDAM: NEUES GRÜNES QUARTIER MIT MARKTHALLE ALS HERZSTÜCK

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Versteckt zwischen der Jan van Galenstraat und dem Haarlemmerweg findet man das Gelände des Food Centers in Amsterdam. Es ist schon seit Jahrzehnten der Ort der Stadt, an dem Geschäfts- und Restaurantbetreiber ihr Obst und Gemüse besorgen, um ihren Kunden eine breite Auswahl bieten zu können. Das Gelände erfüllt seinen Zweck – optisch prägen es allerdings ein eher unübersichtliches Ensemble aus hohen Zäunen, Toren und Sägezahndächern. Das soll sich bald ändern. Künftig wird das Gelände des Lebensmittelzentrums aufwendig transformiert. Gelegen an einem langen, von zwei Kanälen umschlossenen Kai, wird das Areal saniert und vor allem effizienter organisiert. Dazu wird die Reihe von Hafenbecken, an denen das Gelände liegt, ausgebaut.

Der Plan sieht es vor, die Grundfläche des Zentrums zu halbieren und zu einem großen Teil an die nördliche Ende des Kais zu verlegen. Dadurch schafft man Platz auf der gegenüberliegenden Seite, auf dem die neue grüne Nachbarschaft „Marktkwartier“ entsteht. Der Masterplan dafür stammt vom niederländischen Architekturbüro Mecanoo.

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Neues identitätsstiftendes Wohnviertel für alle Amsterdamer

Im Auftrag von VolkerWessels Vastgoed und Ballast Nedam Development soll ein Viertel für alle Amsterdamer entstehen. Hier sollen sich sowohl Familien, als auch Studierende, Singles und Senioren wohlfühlen. Dafür sorgt ein vielfältiges Wohnangebot, das aus etwa 1700 Wohneinheiten bestehen wird.

Der Ausgangspunkt für die urbane Siedlung sind mehrere gut verknüpfte öffentliche Räume. Jeder davon hat seine ganz eigene urbane Identität und Qualität. Einer davon ist die „Marktweide“ – das grüne Zentrum inmitten des Quartiers. Hier bieten sich vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für die Bewohner. Auf zwei Seiten befinden sich sowohl sechs- als auch zwölfgeschossige Wohnblöcke, versehen mit abwechslungsreichen Fassaden.

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Ebenfalls entstehen zu beiden Seiten der Marktweide zwei begrünte Wohnhöfe, die mit freistehenden Wohneinheiten oder sogenannten „Palazzinos“ ausgestattet sind. Dort können sich die Bewohner in Ruhe und durch die Gebäude mit sechs Stockwerken abgeschirmt vom Treiben der Stadt aufhalten. Diese halböffentlichen Höfe bieten eine Verbindung zu beiden Kanälen; große Durchgänge schaffen einen einladenden Übergang zur Marktweide.

 

Monumentale Markthalle: Herzstück der Entwicklung

Der zentrale offene Raum der Marktweide bietet freie Sicht auf das Koelhuis in der Nähe, das ein Wandbild von Keith Haring schmückt. Ebenfalls gut sichtbar ist von der Marktweide aus das Herzstück der Entwicklung: Die monumentale Markthalle, die auch als Verbindungsstück zwischen dem Quartier und dem neuen Gelände des Food Centers agiert. Auch die historische Markthalle wird mit großem Aufwand restauriert, damit sie bald wieder in ihrer alten Pracht erstrahlen kann. Abgesehen von den vielfältigen Lebensmittel- und Restaurantangeboten wird die Markthalle ebenfalls ein „Food Lab“ sowie ein Hotel beherbergen. Hier kann ein reger Wissensaustausch stattfinden und allerhand kulinarische Neuheiten verköstigt werden.

Zwischen der Marktweide und dem Haupteingang der Halle findet man einen weiteren einladenden, öffentlichen Raum: Den Marktplatz. Er ist als Ort für Veranstaltungen und – wie es der Name vermuten lässt – für den Freiluftmarkt geplant. Ansprechend sind dabei auch die vielen Perspektiven auf das umliegende Wasser. Neue Fuß- und Radwegbrücken verbinden das neue Viertel mit den Wohngebieten Landlust und Staatsliedenkwartier über die Kanäle. Insgesamt wird die Fläche der neuen Entwicklung 200.000 m2 umfassen und im Zeitraum von 2021 bis 2023 entstehen.

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