
© Snøhetta and Plomp

© Snøhetta
Das Rathaus der südkoreanischen Stadt Cheongju bekommt ein neues Gewand. Snøhetta hat kürzlich gemeinsam mit dem lokalen Partner Tomoon Architects & Engineers den internationalen Wettbewerb für die Gestaltung des Regierungsgebäudes für sich entschieden. Sie konnten mit ihrem offenen und integrativen Design des Rathauses überzeugen. Ihr Ziel ist es, ein Wahrzeichen für eine integrative Regierungsführung zu schaffen, die sich durch eine möglichst geringe Distanz zwischen dem Volk und der Regierung auszeichnet. Die Jury lobte insbesondere die unaufdringliche Natur des Gebäudes sowie den Anspruch, einen ausgewogenen und großzügigen öffentlichen Raum zu schaffen.

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Das neue Rathaus soll künftig alle Verwaltungsräume unter einem Dach vereinen: Dadurch will man einen reibungslosen Ablauf sowie eine offene Kommunikation zwischen allen Abteilungen befördern, die bislang über die Stadt verteilt waren. Es wird auch Wert darauf gelegt, dem historischen Erbe des Gebäudes Rechnung zu tragen, was zugleich aber in einem offenen und modernen Raum geschehen soll.
Ort der sozialen Interaktion

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Das Gebäude soll so gestaltet werden, dass es die Teilhabe der BürgerInnen fördert und zu einem Symbol der Integration sowie Ort der Zusammenarbeit und sozialen Interaktion wird. Es ist als Plattform für eine effektive Regierungsarbeit gedacht sowie als Drehscheibe für die Beschleunigung des starken Wirtschaftswachstums. Südkoreas Kernbranchen liegen insbesondere in der Öko-Landwirtschaft, modernen Drucktechnologien sowie dem Handwerkswesen.
Die Überzeugung der ArchitektInnen lautet: Eine gute Regierungsführung beginnt mit einem guten Arbeitsumfeld! Aus diesem Grund sollen hochwertige Arbeitsräume zur Förderung einer guten Zusammenarbeit, der Erschaffung von Innovationen und einem gesteigerten Wohlbefinden der MitarbeiterInnen geschaffen werden.
Traditionelle Architektur trifft auf Moderne
Das neue Gebäude bildet eine Art Hülle um das ehemalige Rathaus. Letzteres wird in dem Neubau als Eingangsportal genutzt. Architektonisch zeichnet sich das Rathaus durch sanfte Wellen aus, die sich durch Dach und Fassade des Gebäudes ziehen – die Form der traditionellen koreanischen Dächer. Das Dach ist geneigt, um den Wasserabfluss sowie die Regenwassersammlung zu vereinfachen. Die Oberfläche des Gebäudes ist insgesamt von einem Wechsel aus lichtdurchlässigen sowie blickdichten Paneelen geprägt, die der Struktur ein besonderes Muster verleihen.
Die lichtdurchlässigen Glaselemente sind mit einem Kupfergeflecht überzogen, um Tageslicht ins Gebäude zu lassen, andererseits aber auch für eine gewisse Privatsphäre zu sorgen. An der Fassade sorgen die undurchlässigen Elemente für genügend Schatten, von denen einige flexibel einstellbar sind, um das Gebäude natürlich zu belüften. Auch der Nachhaltigkeitsaspekt wurde bei dem Entwurf nicht außer Acht gelassen – Photovoltaikzellen auf dem Dach sorgen dafür, dass der Strom für das Gebäude aus Sonnenenergie gewonnen werden kann.
Die Raumplanung sieht vor, dass die öffentlichen Räume für alle BewohnerInnen frei und flexibel zugänglich sind. Das Rathaus bietet zahlreiche Annehmlichkeiten, um sich für tägliche Aktivitäten sowie besondere Anlässe dort zu versammeln. Die Öffentlichkeit erhält hier einen Zugang zu unterschiedlichen Kulturangeboten wie einer Bibliothek mit Auditorium, Ausstellungsflächen sowie gastronomischen Einrichtungen, einem Postamt und einer Kinderbetreuung.
Bis 2025 soll das neue Rathaus fertiggestellt werden.

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