Der Ozean ist der größte Lebensraum der Erde. Laut des Fabien Cousteau Ocean Learning Center (FCOLC) umfasst er mehr als 99% des gesamten Lebensraums der Erde, von denen bis heute lediglich 5 % erforscht wurden. Um die zukünftige Meeresforschung zu revolutionieren, entwickelte Fabien Cousteau, Gründer des FCOLC, PROTEUSTM.

© Fabien Cousteau’s PROTEUS™. Concept designs by Yves Béhar and fuseproject.
Mit PROTEUSTM entwickelte der Aquanaut, Ozeanforscher und Umweltschützer die weltweit fortschrittlichste Unterwasserstation. Das Unterwasserhabitat soll zukünftig alle Voraussetzungen für die effektive Erforschung in den Bereichen Medizin, nachhaltige Ernährung und Auswirkungen des Klimawandels ermöglichen. Geografisch soll die neue Unterwasserstation vor der Karibikinsel Curaçao in einer Tiefe von rund 18 m in einem Meeresschutzgebiet liegen.
Hochmoderne Forschungseinrichtung
Das Projekt des FCOLC soll das Unterwasseräquivalent zur internationalen Raumstation darstellen und als Plattform für globale Zusammenarbeit zwischen den weltweit führenden Forscher:innen, Akademiker:innen, Regierungsbehörden sowie Unternehmen fungieren. PROTEUSTM soll viermal so groß werden wie jede bisherige Unterwasserstation und ausreichend Platz für hochmoderne Labore, Schlafräume und das erste Unterwassergewächshaus bieten. Ein Mondpool (eine Öffnung an der Unterseite der Station) optimiert Tauchgänge und den Einsatz von Unterwasser(forschungs)geräten. Rundum soll PROTEUSTM den Herausforderungen, die ein (zeitweiliges) Leben unter Wasser mit sich bringt, wie z. B. das Verbot, mit offener Flamme zu kochen. Eine umfassende Videoproduktionsanlage ermöglicht außerdem kontinuierliches Livestreaming zu Bildungszwecken sowie AR- und VR-Technologien für die Mitarbeiter:innen und Partner:innen weltweit. PROTEUSTM leistet eine ausreichende Sättigung im Blut der Taucher:innen, wodurch diese eine Vielzahl an Tag- und Nachttauchgängen durchführen können. Die Zahl der Tauchgänge kann so die bisherigen Möglichkeiten übertreffen.

Mark Patterson und Sara Williams untersuchen Korallen an der Unterwasserforschungsstation Aquarius © Christopher Marks
Forschungsoptimiertes Design
Das erste Design für die innovative Forschungsstation stammt aus der Feder des Industriedesigners Yves Béhar und seinem Unternehmen fuseproject. PROTEUSTM baut auf dem Erfolg der Mission 31 aus dem Jahr 2014 auf, bei der Fabien Cousteau ein Team aus fünf Aquanauten in der rund 37 m2 großen Station Aquarius in den Florida Keys leitete. Hierbei stellte er mit 31 Tagen den damaligen Rekord für die längste Zeit unter Wasser auf. Dies ermöglichte ihm, die Forschung von drei Jahren in nur einem Monat durchzuführen. Dementsprechend wird der wissenschaftliche Nutzen von PROTEUSTM und die Steigerung des Bewusstseins für den Schutz des Ozeans hoch eingeschätzt.
Die hochmodernen Labore erleichtern zukünftig die Verarbeitung organischer Proben, die in Echtzeit untersucht werden können, bevor sie zerfallen oder absterben. Neben der Entdeckung der dortigen Lebenswelt können die Forscher dank der umfangreichen Ausstattung auch neue Technologien für grüne Energie, Aquakultur und robotergestützte Expeditionen erproben. Durch die Nutzung hybrider Energiequellen (Wind, Solar und Meereswärmekraftwerk/Ocean Thermal Energy Conversion) erfüllt die Station zusätzlich nachhaltige Ansprüche.
Wissenschaftliches Netzwerk
Zu den strategischen Partnerinstitutionen des Projekts zählen die Northeastern University, die Rutgers University und das Caribbean Research and Management of Biodiversity (CARMABI). Neben diesen ist das FCOLC mit weiteren Expert:innen in Kontakt, unter anderem mit Angehörigen der University of Rhode Island’s Graduate School of Oceanography.
Weitere Projekte zur Meeresforschung findet ihr z. B. in Bremerhaven oder Kiel.
Bilder im Slider: © Fabien Cousteau’s PROTEUS™. Concept designs by Yves Béhar and fuseproject.
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