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Im niederländischen Nijmegen entsteht ab 2023 am Ufer des Flusses Waal ein nachhaltiges, gemeinschaftlich orientiertes Wohnquartier. Das Quartierskonzept basiert auf Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, Gemeinschaft und Natur. De Waalhoven ist als autofreies Viertel geplant, das einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil fördert. Des Weiteren erlaubt seine flexible Gestaltung auf zukünftige Entwicklungen angemessen reagieren zu können. Dementsprechend verfügt das Areal nach seiner Fertigstellung über verschiedene Gebäudetypen mit Fassadenbegrünung und gemeinschaftlich genutzten Höfen. Waalhoven bedeutet auf deutsch so viel wie „Höfe der Waal“ und führt auf die charakteristische Hofstruktur des neuen Quartiers zurück. Vorgesehen ist eine Bauzeit von ca. fünf Jahren.

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De Waalhoven verbindet Fluss und Stadt
Das Konzept ist das Ergebnis einer Ausschreibung der Stadt Nijmegen zur Entwicklung eines nachhaltigen Wohngebiets entlang der Waal. Der Siegerentwurf stammt aus der Feder von KCAP Architects&Planners, Barcode Architects und Lodewijk Baljon landschapsarchitekten. Er entstand in Zusammenarbeit mit den Projektentwicklern VanWonen und BPD, die das Areal gemeinsam entwickeln. Das neue Quartier De Waalhoven befindet sich zukünftig in der Deichzone im Norden der Stadt Nijmegen, wo es einen nachhaltigen Übergang zwischen dem bestehenden Wohnquartier De Waalsprong am Rande von Nijmegen Noord und der Flusslandschaft der Waal formen soll.

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Fokus auf Gemeinschaft und Natur
Bei der Quartiersgestaltung verfolgen die Architekten einen integrierten Ansatz. Dabei fokussieren sie community-building-Prinzipien und die Natur. De Waalhoven soll rund 570 Häuser umfassen, die sich in die einzigartige Deich- und Uferlandschaft des angrenzenden De Waalsprong und der Stadtgeschichte Nijmegens einfinden. Ein ehemaliger Bauernhof mit seinen Obstplantagen und die bestehenden Gewässerstrukturen sind wesentliche Elemente der Entwicklung.

© Barcode Architects
Der Gemeinschaftsgedanke wird in Form von Gebäudeclustern umgesetzt, die sich um zentrale Höfe herum anordnen und auf kleinen Hügeln positioniert werden. Die bewohnten Hügel erinnern an Warften: künstlich aufgeschüttete Hügel, die zum Hochwasserschutz für die darauf angelegten Siedlungen dienen. Gleichzeitig entstehen auf dem vergrößerten und modifizierten Deichprofil am direkten Flussufer Townhouses samt Terrassen. Die übergreifend hügelige Topografie schafft eine diverse und lebendige Landschaft mit Gemüsegärten, Gewächshäusern und Spielplätzen. 20 scheunenartige Einfamilienhäuser spiegeln außerdem die frühere landwirtschaftliche Nutzung des Gebiets wider. Für die Quartiersgestaltung und Architekturtypologie orientierten sich die Architekten an der bestehenden Landschaft. Das Ergebnis sind umfangreich begrünte Fassaden mit Holzelementen sowie grüne Höfe für soziale Interaktionen. Auf der Nordseite der Waal sind zusätzliche Gemeinschaftsflächen für Sport und Erholung inklusive eines Skateparks nahe der Oversteek-Brücke geplant. Diese sollen gleichzeitig als Visitenkarte für die Stadt fungieren.

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© Lodewijk Baljon landschapsarchitecten
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