Die Tatsache, dass Grund und Boden unvermehrbar und im Wesentlichen nicht substituierbar sind, macht den Boden zum Schlüssel für eine nachhaltige, gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung. Der aktuelle Problemdruck bei der Bereitstellung von Flächen für den preisgünstigen (Miet-)Wohnungsbau, für öffentliche Infrastrukturen, für Klimaanpassung und Klimaschutz und vieles mehr lässt Handlungsbedarf überall in Deutschland offensichtlich werden. In vielen Kommunen hat darum in den letzten Jahren ein Umdenken eingesetzt. Auch in Hamburg probiert die Politik wieder mehr Flächen zu sichern und sich somit eigene Handlungsoptionen zu schaffen.
Hamburg kauft 32,4 Hektar mehr an als verkauft wurden
Konkret hat der Hamburger Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG) im Geschäftsjahr 2021 Flächen von über 55,7 Hektar für die Stadt erworben (durch Ankäufe und Ausübung von Vorkaufsrechten). Die Stadt erwarb damit 32,4 Hektar mehr an als sie verkaufte (Verkauf 23,3 Hektar, 64 % der Flächenvergaben des LIG). 36% der vom LIG vergebenen Flächen (13 ha) wurden im Wege einer Erbbaurechtsbestellung vergeben. Für Ankäufe und Vorkaufsrechte wurden 76,1 Mio. Euro ausgegeben; für die Verkäufe 127,9 Mio. Euro eingenommen.
Erbbaurecht soll weiter ausgeweitet werden
Weiterhin ist eine erste Tendenz zu mehr Erbbaurechten in der LIG-Bilanz erkennbar. Dr. Andreas Dressel, Finanzsenator und Verwaltungsratsvorsitzender des LIG, hat deshalb entschieden, dass man angesichts der Zinswende mit steigenden Zinsen auf dem Kapitalmarkt beim Erbbauzins auf steigende Zinsen bis auf weiteres verzichten werde: „Hamburg ist mit 1,5 % Erbbauzins beim Wohnen und 1,8 % bei Gewerbe im Bundesvergleich mit sehr attraktiven Erbbaurechtskonditionen gut aufgestellt – das soll trotz Zinswende so bleiben und ist in der schwierigen Lage ein Signal, das Planungssicherheit gibt. Insgesamt ist dem LIG mit dem scheidenden Geschäftsführer Thomas Schuster für den Beitrag zur Erreichung der stadtentwicklungspolitischen Zielsetzungen zu danken. Erfreulich ist auch, dass im vergangenen Geschäftsjahr eine Ablieferung in nicht unerheblicher Höhe von 65 Mio. Euro an den Haushalt der FHH erfolgte. Beide Entwicklungen sind besonders bemerkenswert insbesondere vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen, denen sich der LIG angesichts eines immer knapper werdenden Flächenangebotes gegenübersieht. Dennoch bin ich zuversichtlich, dass der LIG auch zukünftig erfolgreich seinen Weg als moderner und effizienter Portfoliomanager der Stadt fortsetzen wird.“
Foto: via pixabay
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