In Stephen Kings Roman „Under the Dome“ senkt sich im Bruchteil einer Sekunde ein kuppelförmiges Kraftfeld entlang der Gemeindegrenze der Kleinstadt Chester’s Mill im Bundesstaat Maine hernieder. Die Einwohner leben fortan unter einer Kuppel. Wie schnell aus Science Fiction Wirklichkeit werden kann, zeigt die Wüstenmetropole Dubai. Nach dem höchsten Turm der Welt, dem größten Blumenpark und dem größten Aquarium, nach palmenförmigen Inseln und, nicht zu vergessen, nach architektonischen Kunstwerken in Segelform baut das arabische Emirat nun auch das weltweit größte Einkaufszentrum der Welt.
An der zentralen Verkehrsachse Shaik Zayed Road, nahe des ebenfalls geplanten Tagungszentrums, entsteht Dubais neuer Superlativ, die „Mall of the World“. Auf 740.000 m2 stampft die Dubai Holding die erste vollklimatisierte Superstadt aus dem Boden. Die urbane Collage vereint die Highlights aller Weltmetropolen. Neben einer Vergnügungspromenade nach dem Vorbild Barcelonas „La Rambla“ entsteht ein Theaterviertel – das arabische Pendant zum New Yorker Broadway. Einen weiteren konsumbasierten Höhepunkt garantiert die in Anlehnung an die Londoner Oxford Street konzipierte Shoppingmeile. Herz der „Stadt in der Stadt“ ist das „Celebration Centre“ – eine überdimensionierte Discokugel, die den Besucher aus einer surrealen Glitzerwelt in ein nicht minder imposantes Outdoor-Amphitheater führt. Über eine mit speerförmigen Gebäuden gesäumte Allee gelangt er schließlich in eine Glaskuppel, die bei Bedarf geöffnet werden kann. Unter ihr erstreckt sich der größte Indoor-Park der Welt, eine faszinierende Kubla Khan Szenerie. In der „Mall of the World“ gibt es nichts, was es nicht gibt.
Laut Dubais Premierminister, Scheich Mohammed Bin Raschid Al Maktoum, unterstreiche das Projekt den Plan, Dubai in ein kulturelles, touristisches und wirtschaftliches Zentrum für die zwei Milliarden Menschen zu verwandeln, die in der Region leben. Tourismus sei für Dubai ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Man verfolge das Ziel, die Arabischen Emirate als ganzjähriges Touristenziel zu etablieren. Daher arbeite man an einer angenehm klimatisierten Umgebung – auch im Sommer. Bereits seit längerem setzt die Wüstenmetropole auf teure und profilierte Bauprojekte, um sein Wirtschaftswachstum weiter anzukurbeln und sich als internationales Reiseziel zu etablieren. Zuletzt hatte die Finanzkrise den Ambitionen einen kräftigen Dämpfer verpasst. Doch inzwischen erholt sich die Konjunktur in dem Emirat. Über die Gesamtkosten des Megaprojekts und den geplanten Zeitpunkt der Fertigstellung schweigt die federführende Dubai Holding.
Behält man die EXPO 2020 im Blick, lässt sich zumindest vermuten, wann Science Fiction Realität werden wird.
„Unser Ziel ist es, Dubai als ganzjähriges Touristenziel zu etablieren.“
Scheich Mohammed Bin Raschid Al Maktoum
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