Wie sieht die Industriearchitektur der Zukunft aus? Die vom Architekturbüro HENN entworfene ARENA2036 könnte eine Antwort geben. Der Name steht für „Active Research Environment for the Next Generation of Automobiles“, es handelt sich um einen Forschungsneubau der Universität Stuttgart. In der Fabrik werden Universität, Industrie und Mittelstand gemeinsam an der Zukunft des Automobils arbeiten und nicht nur das Produkt selbst, sondern auch den Produktionsprozess neu denken.
Von der traditionellen Fließbandstruktur hin zur Industrie 4.0, in der alle Teile beweglich werden und damit frei kombinierbar – sowohl räumlich als auch zeitlich. Praktisch sieht das dann so aus, dass sich ein entstehendes Fahrzeug, sobald alle Räder und Elektroantrieb eingebaut sind, selbstständig zu den einzelnen Fertigungsstationen bewegen soll, die es laut bestellter Konfiguration abzulaufen hat. Das Auto baut sich also selbst zusammen.
Um für derartige Forschungsvorhaben den architektonischen Rahmen zu schaffen und visuelle Kommunikation bestmöglich zuzulassen, hat HENN keinerlei Stützen in der Montagehalle angebracht. Von den Werkstätten und Laboren sowie Projektbüros und Meetingräumen im 1. OG haben die Mitarbeiter die Vorgänge in der Halle immer im Blick. Es gibt außerdem mobile Raummodule, die die einzelnen Arbeitsplätze immer genau dorthin bringen, wo sie nah am jeweiligen Geschehen sind.
Und außen? Die Fassade aus gebürstetem Aluminium strahlt so gar keinen Industriecharakter mehr aus: Statt einer massiven Halle, hat HENN ein umlaufendes transparentes Erdgeschoss geplant, dass den gesamten Baukörper visuell „anhebt“. Am 30.03. wurde der Forschungscampus in Vaihingen eröffnet.
© HENN / HGEsch
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