
European School im Carlsberg Quartier in Kopenhagen. © AdamMørk
Das Carlsberg-Quartier liegt im Kopenhagener Stadtteil Valby und ist heute noch immer von den vielen historischen Gebäuden geprägt, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts im Zuge der Bierproduktion durch die Carlsberg-Brauerei entstanden. Mittlerweile hat das Unternehmen die Produktion auf andere Standorte in Dänemark verlagert und das ehemalige Brauereigelände, das rund 30 ha umfasst, wird seit einigen Jahren in ein neues, vielseitiges Wohnquartier verwandelt. Mit der „European School Copenhagen“ hat dieses neue Quartier vor einem Jahr auch einen ganz besonderen Ort des Lernens erhalten.
Eingebettet zwischen den historischen Gebäuden der einstigen Carlsberg-Brauerei gehen rund 900 Studenten mit internationalem Hintergrund dort tagtäglich ein und aus, um ihren Horizont zu erweitern. In einer derart schönen Lernatmosphäre macht das sicherlich doppelt Freude. Die Schule wurde von denm ebenfalls in Kopenhagen ansässigen Büro NORD Architects in Zusammenarbeit mit Vilhelm Lauritzen Architects entworfen. Die Büros hatten bereits 2015 den Wettbewerb mit dem Bauunternehmen BAM Denmark und den Ingenieuren EKJ gewonnen. Mit ihrem Entwurf wollten die Architekten sowohl eine moderne Lernwelt fördern als auch das Gebäude mit dem öffentlichen und vor allem historisch geprägten Stadtraum verweben. Visuell und konzeptionell. Über gemeinsam zugängliche öffentliche Räume ist ihnen das auch gelungen.
Trotz der modernen Kubatur und klaren Ausformulierung des Gebäudekörpers haben sich die Architekten vor allem an den vorhandenen städtebaulichen Strukturen orientiert, die den Gebäudekörper heute harmonisch einrahmen, ohne ihn wie einen Fremdkörper wirken zu lassen. Das gesamte Quartier hat sich in den letzten Jahren immer mehr zu einer attraktiven Nachbarschaft entwickelt, die vor allem aufgrund ihrer außergewöhnlichen, geschichtsträchtigen Architektur in Form von dekorativem Ziegelmauerwerk besticht.
Mit Rücksicht auf die historische geprägte Umgebung, haben die Architekten den Raum für die Schule maximiert und eine offene, moderne sowie lebendige Lernatmosphäre geschaffen, die nicht nur für die Schülerinnen und Schüler bestimmt ist. Jeder Stadtbewohner ist hier willkommen, den öffentlichen Raum der Schule zu nutzen und zu bespielen. Für die Architekten war es ein zentrales Anliegen ihrer Planung, dass die Schule mit ihrer Umgebung und der außergewöhnlichen, historisch geprägten Stadtstruktur im Einklang und Austausch steht. Die Lehrräume zentrieren sich um zwei Treppen, die sich über fünf Stockwerke erstrecken und alle Klassen und Altersstufen miteinander verbinden. Die Treppen fungieren jedoch nicht ausschließlich als Überwindungen von Barrieren, sondern auch als multifunktionale Rückzugsorte- sowie Treffpunkte für Gruppen. Darüber hinaus werden über die Treppen Blickbeziehungen zwischen den einzelnen Einheiten geschaffen und die Kantine als zentraler Versammlungsort in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt.
Ein besonderes Highlight bildet außerdem die Sportanlage auf dem Dach des Schulgebäudes. Als sogenannte Zwischenzone ist sie mit der Dachlandschaft verknüpft, die ebenfalls auf verschiedenen Ebenen mit Spielmöglichkeiten und öffentlichen Rückzugsorten versehen ist. Lernen mal anders!
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