WIENER NEUSTADT: BEVK PEROVIĆ ARHITEKTI REVITALISIERT KASEMATTEN

© David Schreyer

 

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Vergangenheit und Gegenwart vereinen

Die Kasematten* Wiener Neustadt sind ein historisches Bauwerk mit Wurzeln im späten 12. Jahrhundert zur Zeit der Stadtgründung. Unterirdisch gelegen waren die Festungsräume über lange Zeit von Fremdeinwirkung geschützt und beeindrucken durch ihren guten Zustand.

Das durchgeführte Revitalisierungsprojekt im Rahmen der Niederösterreichischen Landesausstellung 2019 stellt ein wertvolles Gleichgewicht von Restaurierung und Neubau her. Um dieser Leitidee gerecht zu werden wurden die historischen Kasematten einer Bestandsanalyse unterzogen, anhand der eine Beziehung zwischen den bestehenden Gewölben und den hinzukommenden Baukörpern entwickelt werden konnte. Die Ergebnisse griffen Bevk Perović Arhitekti aus Ljubljana in ihrem architektonischen Konzept auf. So inkorporierte das Design der Architekten die Kasematten als lebendige Verbindung der ergänzenden Betonkörper.

 

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Revitalisierung des Areals

Als Hauptelemente des Projekts wurden die Kasematten durch ein Welcome Center und die Neue Galerie ergänzt. Als neuer öffentlicher Raum für diverse Nutzungen führt der Vorplatz von der Bahngasse zum Eingang des Welcome Centers und schafft die Verbindung zur Stadt. Das Welcome Center selbst verfügt über ein großes Foyer und dient als Informationszentrum für Besucher, die von hier aus Zugang zu den Kasematten, Sanitäranlagen, Garderoben und einem Shop haben. Die Kasematten stellen das Highlight innerhalb der Projektarchitektur dar. Drei lange Gewölberöhren, die Kasematten-Hallen, können ab 2020 besichtigt oder für Veranstaltungen genutzt werden. Der sogenannte Kasematten-Pfad verbindet die einzelnen Bauten miteinander. Mit der Neuen Galerie, erhält das Ensemble ein multifunktionales Gebäude, das für Kongresse, Ausstellungen, Konzerte, etc. genutzt werden kann. Architektonisch ist es nur unterirdisch mit den Kasematten verbunden und wurde zur Hälfte auf deren Ebene eingelassen. Es verfügt über ein großes Sichtfenster mit Blick auf die Basteimauer und den Stadtpark. Ebenfalls vom Kasematten-Pfad erreichbar ist das Kasematten-Café mit einer zum Park hin offenen Patio-Terrasse im ehemaligen Geschützhof. Als weiterer Bestandteil des Projekts begreift die Revitalisierung auch die Gestaltung des Außenbereichs, welcher vom 6.897 m2 großen Grundstück in die Stadt und den Park übergeht. Diese Bezugspunkte werden z. B. im Belvedere am Dach der Kasematten sichtbar: Hier überzeugt ein Blick auf die geschichtlichen Mauern, den Park und die Stadt, der im Rahmen der geöffneten Kasematten genossen werden kann.

© David Schreyer

Ab nächstem Jahr können die Kasematten und Neue Galerie Wiener Neustadt, eine der ältesten Wehranlagen Europas besichtigt werden.

Weitere Informationen zu den Besichtigungen der Kasematten hier.

 

 

 

*als Kasematten werden Gewölbe im Festungsbau bezeichnet, die vor Artilleriebeschuss geschützt sind bzw. waren.

 

 

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