ANDHRA PRADESH: FOSTER + PARTNERS ENTWICKELT NEUE VERWALTUNGSHAUPTSTADT

© Foster + Partners

Im Rahmen der Entstehung des neuen indischen Bundesstaates Telangana, der zuvor Teil des Staates Andhra Pradesh war, entwickelten Foster + Partners mit dem Masterplan Amaravati eine neue Verwaltungshauptstadt für Andhra Pradesh. Das Herzstück der 217 km2 großen Stadt bildet der 5,5 km x 1 km große Regierungskomplex. Der Masterplan beinhaltet das Design zweier Schlüsselbauten für die gesetzgebende Versammlung und den obersten Gerichtshof sowie weitere Verwaltungsgebäude. Die Fertigstellung wird für 2025 erwartet.

© Foster + Partners

Nachhaltigkeit

Gelegen am Fluss Krishna verfügt Amaravati über eine vorteilhafte Lage, mit Zugang zu ausreichend Frischwasser und dem Potenzial zu einer der nachhaltigsten Städte der Welt zu werden. Inspiriert von der Gestaltung des New Yorker Central Parks sowie Edwin Lutyens‘ Einflüssen beim Entwurf und Bau Neu-Delhis, durchzieht das Gebiet ein markantes Naturareal als Grundlage für die nachhaltige Strategie des Masterplans, die mindestens 60 Prozent der Gesamtfläche für Wasser und Grün vorsieht. Der Entwurf berücksichtigt die höchsten Standards der Nachhaltigkeit unter Verwendung der neuesten Technologien, die derzeit in Indien entwickelt werden, wie z. B. Fotovoltaik. Auch in Bezug auf Mobilität setzt der Masterplan auf nachhaltige Alternativen wie Elektrobusse, Wassertaxen, spezielle Fahrradrouten sowie schattige Straßen und Plätze, um lebenswerte Räume für die Bewohner zu schaffen.

© Foster + Partners

Gesetzgebende Versammlung

Im Süden der Stadt entsteht ein mixed-use Viertel, dass um 13 urbane Plätze strukturiert und die 13 Bezirke von Andhra Pradesh kennzeichnet. Im Zentrum des Naturbereichs findet der Baukörper der gesetzgebenden Versammlung als demokratisches und kulturelles Symbol seinen zukünftigen Standort. Das Gebäude sitzt inmitten eines großen Sees und wird durch weitere Verwaltungs- und kulturelle Gebäude gerahmt. Der quadratische Gebäudegrundriss basiert auf den Vaastu-Prinzipien und verfügt über einen öffentlichen Eingang im Norden sowie über einen Eingang für die Minister im Osten. Der Plenarsaal ist räumlich in der südwestlichen und der Ratssaal in der nordöstlichsten Ecke des Komplexes untergebracht. Der zentrale Innenhof ist den Großteil des Jahres öffentlich zugänglich und ist wie die restliche Gestaltung des Gebäudes eng an die Prinzipien von Vaastu angelehnt. Durch eine spiralförmige Rampe gelangen Besucher ins Kulturmuseum und zur Aussichtsgalerie, von wo aus sie Demokratie in Aktion beobachten können. Das 250 Meter hohe Dach des Baukörpers hat eine konische Form und verfügt über ein weit ausladendes Vordach, das Schatten spendet und gleichzeitig kühle Brisen durch das Gebäude wehen lässt.

© Foster + Partners

Oberster Gerichtshof

Der oberste Gerichtshof liegt abseits der zentralen Achse und erhält ein stufiges Dach, dessen Form von den traditionellen indischen Stupas inspiriert ist. Auch hier spendet das Vordach rundum Schatten und ermöglicht eine natürliche Belüftung des Komplexes. Der Grundriss des Gebäudes orientiert sich an den traditionellen Tempeln in Indien und verfügt über eine räumliche Anordnung in einer Ringstruktur. Am äußeren Rand des Baukörpers finden die Besucher zukünftig die Verwaltungsbüros und die Vorinstanzen, während das Innere die Räumlichkeiten des obersten Gerichts beherbergt. Ein Innenhof und ein Dachgarten erzeugen schließlich eine grüne Atmosphäre, die bis in die Innenräume eindringt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert